Worblaufen (BE): Wenn Frauen (Architektur) Geschichte bauen

Einblicke, Ausblicke, Audiovisuelles 1885-2028.
Vielfach (ungeschriebene) Architekturgeschichten von Frauen sind im Gosteli-Archiv aufbewahrt, in einem Gebäude mit eigener, weiblich geprägter Geschichte. Marthe Gosteli hat aus dem Haus, das ihre Grosstante im Jahr 1885 hatte bauen lassen, ein Haus der Frauengeschichte(n) gemacht und dafür gesorgt, dass die Geschichte der Frauenbewegungen in der Schweiz nicht verloren geht. Auf einer Führung durch das Archiv erzählen wir Ihnen mit Hilfe von Bildmaterial und audiovisuellen Dokumenten von Frauen, die Räume, Geschichte und Gemeinschaft gebaut haben.
Im 19. Jahrhundert, lange bevor Frauen regulär Architektur studierten, haben sie Räume geschaffen, gestaltet und genutzt. Sie haben sich zusammengeschlossen, um Institutionen zu gründen, Schulen, Spitäler und Unterkünfte zu bauen. Im 19. und 20. Jahrhundert waren Frauenvereine wichtige Initiatoren für soziale Bauprojekte in der ganzen Schweiz.
Um dieser Geschichte eine Zukunft zu geben, plant die Gosteli-Stiftung einen Ersatz- und Erweiterungsbau. Die durch Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen gefährdeten Archivalien sollen zukünftig in einem unterirdischen Magazinbau sicher untergebracht sein. Darüber entstehen Räumlichkeiten für eine vielfältige Nutzung und der Garten des Archivs soll für die Öffentlichkeit besser zugänglich und nutzbar sein. Im Rahmen eines Studienauftrags wurden drei Teams mit hohem Frauenanteil eingeladen, eine Projektskizze zu erarbeiten. Sie können anhand des Siegerprojekts erfahren, wie die Zukunft des Gosteli-Archivs aussehen könnte.