Marcel Imsand (1929—2017) ist einer der bekanntesten Schweizer Fotografen. Als Autor eines reichhaltigen Werks, das alle Genres (Reportagen, Portraits, Landschaften) umfasst, hatte er einen unbestreitbaren Einfluss auf die neuen Fotografen-Generationen der 1980er und 1990er-Jahre. Marcel Imsand hat zweimal den Eidgenössischen Wettbewerb für angewandte Kunst (1970 und 1971) gewonnen. Im Jahr 2011 hat ihm die französische Regierung die Auszeichnung Chevalier des Arts et des Lettres erteilt. Als Autodidakt mit Leidenschaft erlaubte ihm sein Talent und seine Hartnäckigkeit in den 1960er Jahren den Lebensunterhalt mit der Fotografie zu bestreiten. Er hatte sich so schnell durchgesetzt, dass er Verantwortlicher für die Fotografie des grossen Projektes «Encyclopédie illustrée du Pays de Vaud» (12 Bände, 1970-1987) wurde, ein einmaliges Referenzwerk. Er verfolgte einen sehr lebhaften dokumentarischen Stil. Er fotografierte Feste und Karnevals (er wurde der offizielle Fotograf der Fête des Vignerons von Vevey 1977), die Regionen am Rande der Großstädte (Venoge, Echallens ...), das Leben und Sterben von Handwerk und Volkstraditionen (u.a. Publikation «Les métiers qui s’en vont»). Marcel Imsands Tätigkeit widmete sich aber auch den Realitäten der Industrie (Kabelherstellung in Cossonay), der Stadt Lausanne (Publikationen) und der Theaterwelt (le Grand Théâtre de Genève). Seine Porträtfotografie zeichnete sich durch grosse Sensibilität aus, wie beispielsweise seine Arbeit über Maurice Béjart belegt. Marcel Imsand realisierte in Zusammenarbeit mit renommierten Autoren (Emile Gardaz, Jacques Chessex, Jean-Pierre Pastori, Bertil Galland ...) rund zwanzig Werke zu unterschiedlichen Themen.

2012 wurde der Bestand Marcel Imsand offiziell vom Verein Marcel Imsand dem Musée de l'Elysée übergeben.