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Kameraman vor Staudamm.

Was ist audiovisuelles Kulturgut?

Das Audiovisuelle ist überall. Fotografien, Filme, Töne und Videos bilden einen exponentiell wachsenden Teil des kollektiven Gedächtnisses und lassen uns unmittelbar und emotional in die jüngste Geschichte eintauchen. Gleichzeitig sind diese Dokumente gefährdet und ihre Erhaltung komplex.

 

 

 

 

Audiovisuelles Kulturgut

Fotos, Filme, Ton- und Videodokumente - ob analog oder digital - bilden das audiovisuelle Kulturgut. Auch Radio- und Fernsehsendungen werden dazugezählt.

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Kinder hören Radio.
Kinder hören zu hause Radio, 1945.
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Daguerreotypie eines Bauernhauses
Maisons d’habitation situées sur la Hauptstrasse, à l’entrée ouest du village de Brienz. [Vue inversée], 1845/1850.

Prägender Teil unserer Erinnerung

Audiovisuelle Dokumente lösen oft unmittelbar Emotionen und Erinnerungen aus. Sie sind ein wichtiger Teil unseres persönlichen und kollektiven Gedächtnisses.

 

Thematische Vielfalt

Praktisch alle Lebensbereiche werden durch audiovisuelle Dokumente abgebildet: Ob Alltag, Volksmusik, Architektur oder Handwerk, sie alle finden Eingang in Filme, Videos oder Tonaufnahmen und bilden so äussert reiche Quellen.

Wichtige Quellen für Forschung und Bildung

Durch diese grosse thematische Vielfalt sind audiovisuelle Dokumente wertvolle Quellen für unzählige Forschungsbereiche: Zeitgeschichte, Ethnologie, Linguistik, Musikgeschichte, Genderstudies, usw. 
Audiovisuelle Dokumente ergänzen andere Quellen, wie z.B. Textdokumente. 
Eine immer grössere Rolle spielen auch Oral History und Zeitzeugen-Interviews. 

 

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[keine Information vorhanden]
Roland Béguelin acclamé par des passants dans sa voiture à la Rue de la Gare à Delémont.
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Tanzvorführung

 

 

Archiv des Vergänglichen und Ephemeren

Audiovisuelles ist zudem von grosser Bedeutung für das Immaterielle Kulturerbe, d.h. für die Lebendigen Traditionen. Auf Filmen, Fotos oder Tonaufnahmen werden diese aus dem Moment lebenden Traditionen festgehalten. Das gilt auch für andere - ephemere - Künste, wie das Theater, der Tanz oder die Musik. Aber auch die sich verändernde Natur oder die Entwicklung von Ortsbildern werden durch audiovisuelle Dokumente sichtbar.

Zugang

Audiovisuelles Kulturgut muss einfach zugänglich sein, beispielsweise über die Memobase. Um dies zu ermöglichen braucht es, nebst Erhaltungsmassnahmen und Digitalisierung, noch weitere Aspekte wie Erschliessung/Katalogisierung oder die Klärung juristischer Aspekte (z.B. Konformität zum Urheberrechtsgesetz).

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Memobase Startseite

 

Dringender Handlungsbedarf

Audiovisuelle Dokumente sind äusserst fragil und gefährdet. Analoge Trägermaterialien zerfallen, Abspieltechnologien werden obsolet. Deshalb braucht es Fachwissen, Empfehlungen und entsprechende Erhaltungsmassnahmen. Dazu gehört auch die nachhaltige Archivierung.

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cassettes video
Was tun im Notfall? Workshop im Rahmen der Memoriav Fachtagung 2024.