Die Stadt Genf besitzt eine bedeutende Sammlung von Daguerreotypien von heute 303 Exemplaren. Diese Sammlung wurde im Jahr 2012 durch die Übernahme von 135 Exemplaren von grossem kulturhistorischem Wert massgeblich erweitert. Sie wird im Centre d’iconographie der Bibliothèque de Genève aufbewahrt, das beauftragt ist die Bildersammlungen, insbesondere Fotografien, zu verwalten und zu valorisieren.

In der Sammlung von Daguerreotypien befinden sich 238 Platten, die Jean-Gabriel Eynard (1775-1863) zugeschrieben werden. Insgesamt wurden bisher 434 Werke dieses Autors identifiziert. Es handelt sich um Selbstporträts, Gruppenbilder der Familie oder der Angestellten, Ansichten der Stadt Genf und der Anwesen des Genfer Patriziers in Genf und Rolle.

Der Bestand Eynard umfasst Werke von internationalem Wert. Hierzu zählen neben einem umfassenden Ensemble von 57 stereoskopischen Daguerreotypien in ihren originalen Aufbewahrungsboxen insbesondere 19 grossformatige stereoskopische Platten in einem in der Geschichte der Fotografie sonst nicht bekannten Format und von teilweise aussergewöhnlicher Qualität. Der Bestand enthält zudem die vermutlich älteste datierbare Fotografie der Schweiz, drei von Eynard als «Momentaufnahmen» bezeichnete Fotografien an Bord des Dampfschiffes Aigle sowie Porträts von Persönlichkeiten aufgenommen auf der Terrasse seiner Villa in Paris, u.a. vom Botschafter von Österreich Appony, welcher an der Verbreitung der ersten Platten von Daguerre beteiligt war, vom Fürsten der Sandwichinseln oder vom Optiker Lerebours.