Dr. Christoph Lindenmaier (1953–2009) war ein Schweizer Radiopionier und Menschenrechtsaktivist. Er war 1977 einer der Gründer des Alternativen Lokal-Radios Zürich (ALR) und 1983 der UNIKOM (Vereinigung der nicht kommerziellen Lokalradios Schweiz). Zahlreiche Community Radios entstanden in Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Übersee dank seinem Fachwissen und der von ihm geschaffenen Sendeanlagen. Er trug wesentlich zur Gründung der  F.E.R.L. (Fédération européenne des Radio Libres) 1986 bei. Dieser Verband erhielt beim Europarat umgehend einen Beobachter- und Beraterstatus und förderte die rechtliche Anerkennung der gemeinnützigen Radios, der Community Medien als dritten Sektor. Lindenmaiers «Rucksacksender» kamen bei Freiheits- und Widerstands-Organisationen in Europa und der Dritten Welt zum Einsatz.

Der Nachlass wurde von seiner Ehefrau, Kathi Hahn-Lindenmaier dem Forum Civique Européen - Europäisches BürgerInnen Forum (FCE/EBF) übergeben und ist vorläufig noch dort aufbewahrt. Er enthält wichtige Dokumente zur Geschichte der schweizerischen und europäischen Community Medien. Der Nachlass wird dem Schweizerischen Sozialarchiv geschenkt. Neben den schriftlichen Unterlagen befindet sich im Nachlass auch eine grössere Zahl von Audiodokumenten. Diese werden im Rahmen des Projekts mit Memoriav aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.