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Gefahren für das audiovisuelle Archiv
#Memoriav Fachtagung 2024

Achtung Notfall!
Gefahren für das audiovisuelle Archiv
#Memoriav Fachtagung 2024

Im Zentrum der diesjährigen Memoriav-Fachtagung, die auch im Rahmen des 70-Jahr-Jubiläums des Haager Abkommens zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten stattfindet, stehen verschiedene Bedrohungsszenarien für audiovisuelle Kulturgüter. Erfahren Sie von Fachleuten, welche präventiven Massnahmen Ihre Bilder und Töne schützen und wie Sie im Ereignisfall am besten reagieren. Erfahren Sie von Fachpersonen, welche präventiven Massnahmen Ihre Bilder und Töne schützen und wie Sie bei einem Vorfall am besten reagieren.

Die Fachtagung thematisiert nicht nur «traditionelle» Bedrohungsszenarien wie Brände und Überschwemmungen, sondern auch die Auswirkungen von Strommangellagen auf die Lagerung und die Speicherung von Fotos, Filmen, Videos und Tonträgern. Zusätzlich diskutieren wir, wie sich Gedächtnisinstitutionen auf aktuellere Bedrohungen wie Cyberterror oder Hackerangriffe vorbereiten können.

Die Memoriav Fachtagung wird in Zusammenarbeit mit dem Weiterbildungsprogramm in Archiv-, Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Universitäten Bern und Lausanne (CAS/MAS ALIS) und der Eidgenössischen Kommission für Kulturgüterschutz (EKKGS) organisiert.

Praktische Informationen – Memoriav Fachtagung 2024

Infos zur Weiterbildungsveranstaltung werden hier laufende aufgeschaltet.

Abstracts, Bios & Referate

Wie können wir unser Kulturgut schützen? Gesetzliche Grundlagen, Verantwortlichkeiten und Massnahmen zur Umsetzung| Elke Mürau, Schweizerisches Nationalmuseum

Das Einführungsreferat geht auf Bedrohungsszenarien und gesetzliche Grundlagen (Haager Abkommen, KGS Gesetz) ein und fragt, welcher Auftrag sich daraus für die Schweiz auf den Ebenen Bund/Kantone aber auch auf Ebene der Institutionen ergibt. Was macht der Bund (z.B. KGS-Inventar, Bergungsort, EKKGS, KGS-Räume etc.) und welche Möglichkeiten haben die Institutionen, um sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten? Zur Präsentation (PDF)

Elke Mürau, Schweizerisches Nationalmuseum
Elke Mürau, Jahrgang 1972, arbeitet seit 2003 am Schweizerischen Nationalmuseum. Sie leitet den Bereich Konservierung-Restaurierung und hat in ihrer Funktion als KGS-Verantwortliche den Bereich Kulturgüterschutz am Nationalmuseum seit 2008 aufgebaut und stetig weiterentwickelt. Sie ist ebenso bei Massnahmen zur  Umsetzung des Kulturgüterschutzes  auf nationaler Ebene involviert.


Prévention des urgences : des plans à géométrie variablee | Delphine Friedmann, Archives cantonales vaudoises

Lorsqu’on évoque les situations d’urgence, il faut être conscient que différents types de crises doivent être envisagés, qui présentent des risques et imposent la prise de mesures différentes à titre préventif, dans le moment de l’urgence et dans les temps qui suivent l’urgence. Plusieurs types de documents peuvent être réalisés (par ex. : plan de prévention, d’urgence, de rétablissement), qui correspondent à des étapes successives.

L’intervention de ce matin a pour objectif d’évoquer les mesures à prendre en amont de catastrophes, partant du principe qu’il peut s’agir de plusieurs types de catastrophes. La présentation ne développera que deux types de risques, qui peuvent avoir des conséquences différentes sur la conservation des archives : les risques liés à un incendie ou à une inondation, ceux liés à une pénurie voire à une coupure générale d’électricité. Au cours de cette présentation, nous verrons comment se préparer à de telles situation et identifier les mesures à prendre pour protéger les personnes (personnel et public), les collections (prévention, sauvetage, restauration) et les services. Vers la présentation (PDF)

Delphine Friedmann, Archives cantonales vaudoises
Licenciée en Lettres dans le domaine de l’histoire de l’architecture monumentale régionale, Delphine Friedmann s’oriente dès la fin de ses études vers l’archivistique. Elle est nommée en octobre 2000 au poste d’archiviste intercommunale créé alors par la Ville de Prilly avec les communes d’Ecublens, Chavannes-près-Renens et Jouxtens-Mézery. En parallèle de son poste, elle s’engage activement dans le milieu archivistique romand et suisse. Elle est nommée en juillet 2019 à la direction des Archives cantonales vaudoises


Strommangellage, Cyberangriffe: Wie reagieren auf neue Herausforderungen? Risikobewertung und Massnahmen am Beispiel der Fotostiftung Schweiz | Kerstin Camenisch, Madleina Deplazes, Fotostiftung Schweiz

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Gedächtnisinstitutionen mit neuen und komplexen Herausforderungen konfrontiert. Die Präsentation beleuchtet, anhand der Fotostiftung Schweiz, zwei zentrale Bedrohungsszenarien: Strommangellagen und Cyberangriffe. Beide Gefahren haben das Potenzial, erhebliche Schäden zu verursachen, die nicht nur den Betrieb stören, sondern auch wertvolle digitale Archive und Kulturgüter gefährden. Wir beginnen mit einer Risikobewertung, welche die spezifischen Risiken und Verwundbarkeiten der Fotostiftung Schweiz identifiziert. Durch eine Analyse von Stromausfällen und deren Auswirkungen auf IT-Infrastruktur und betriebliche Abläufe wird aufgezeigt, wie kritische Systeme geschützt und Ausfallzeiten minimiert werden können. Parallel dazu untersuchen wir die Bedrohung durch Cyberangriffe, insbesondere auf sensible Daten und digitale Archive, und zeigen Überlegungen zur Prävention und Abwehr solcher Angriffe auf. Diskutiert werden dabei sowohl kurzfristige als auch langfristige Schutzmassnahmen wie z.B.  Notfallpläne, Backup-Strategien, IT-Sicherheitsrichtlinien und Mitarbeiterschulungen. Anhand konkreter Fragen aus der Praxis der Fotostiftung Schweiz, soll eine erweiterte Diskussion darüber eröffnet werden, welche Massnahmen effektiv die Resilienz stärken können. Zur Präsentation (PDF)

Madleina Deplazes
leitet in der Fotostiftung Schweiz den Bereich Archive und Sammlungen. Bereits seit 2018 hat sie in der Institution verschiedene Archiv- und Ausstellungsprojekte umgesetzt. Davor leitetet sie die Aufarbeitung der Fotosammlung Ruth und Peter Herzog in Basel. Sie studierte Kunstgeschichte in Leipzig und Geschichte der Kunst und Fotografie an der Universität Zürich.

Kerstin Camenisch
ist seit Oktober 2022 Administrative Leiterin und Stv. Direktorin der Fotostiftung Schweiz. Davor leitete sie 10 Jahre die Stiftung Ferien im Baudenkmal. Sie studierte Volkswirtschaft an der Universität Zürich und bildete sich in den Bereichen Kulturerbe und Kulturpolitik weiter.


EPFL et Montreux Jazz Digital Project : la sécurité d’un patrimoine devenu plateforme d’innovation | Alain Dufaux, EPFL

Depuis 2007 et en collaboration avec la Fondation Claude Nobs, l’EPFL est en charge du Montreux Jazz Digital Project, le projet de numérisation,  valorisation et sauvegarde à long terme de la fameuse collection d’enregistrements du Montreux Jazz Festival. Cette présentation décrit quelles sont les mesures prises pour assurer la sécurité de la collection dans le cadre de ce projet, à la fois lors de l’accès aux médias par les chercheurs, ainsi que pour son stockage. Vers la présentation (PDF)

Alain Dufaux, EPFL
Le domaine d’expertise d’Alain Dufaux est le traitement du signal pour l’audio et l’image, avec un double profil académique et industriel. Il a terminé ses études d’ingénieur électricien en 1994 à l’EPFL avant de rejoindre l’Université de Neuchâtel pour des recherches sur la compression de la parole et du son et la reconnaissance automatique. Après un doctorat sur la détection et la reconnaissance des sons impulsifs, il a rejoint l’industrie des aides auditives en 2001, se spécialisant dans les algorithmes à faible consommation. Alain est revenu à l’EPFL en 2007 pour diriger un groupe de recherche en vision par ordinateur, se concentrant sur la micro-ingénierie pour l’industrie horlogère. En 2011, il a rejoint la Vice-présidence de l’EPFL pour l’innovation, où il a géré les opérations de numérisation audio/vidéo du Montreux Jazz Digital Project. Depuis 2014, il est directeur exécutif du Cultural Heritage & Innovation Center de l’EPFL, coordonnant les projets de numérisation et de mise en valeur des archives audiovisuelles via la  recherche et l’innovation.


Minimalstandard für die Sicherheit der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) digitaler Kulturgüter Tobias Wildi, FHGR

Der Fachbereich Kulturgüterschutz des BABS und die Eidgenössische Kommission für Kulturgüterschutz (EKKGS) publizieren 2024 den neuen „Minimalstandard für die Sicherheit der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) digitaler Kulturgüter“. Der Standard geht umfassend auf die Cyberrisiken für digitale Kulturgüter in Archiven, Bibliotheken und Museen ein. Mit dem „NIST Cybersecurity Framework“ wird ein Hilfsmittel genutzt, mit dem Institutionen proaktiv ihre Resilienz gegenüber solchen Risiken erhöhen können. Der Standard zeigt im zweiten Teil anhand von Prozess- und Systembausteinen auf, wie die Informationssicherheit verbessert werden kann, abgestimmt auf die spezifischen Bedürfnisse einer Institution. Das Referat führt in den Standard ein und gibt einen Ausblick auf geplante Schulungssequenzen und Hilfsmittel, mit denen die Institutionen künftig unterstützt werden sollen. Zur Präsentation (PDF)

Tobias Wildi
Tobias Wildi ist promovierter Historiker. 2003 war er Mitbegründer von Dokuteam, bis 2020 Geschäftsführer, ab 2021 Verwaltungspräsident. Seit 2021 arbeitet er als Professor für Archivwissenschaft an der Fachhochschule Graubünden. Als Spezialist für digitale Archivierung und Informationsmanagement ist er in vielen Gremien aktiv, u.a. von 2012-2023 als Mitglieder (ab 2016 Präsident) der Eidgenössischen Kommission für Kulturgüterschutz.


Workshops

Notfallübung: Wasserschäden bei Fotos, Filmen, Magnetbändern. Wie reagieren?
Nadine Reding (Atelier Reding, Köniz), David Pfluger (Lichtspiel, Bern)

Praktische Übungen zu Bergung von beschädigten AV-Medien. Die Teilnehmenden lernen dabei, wie sich unterschiedliche Materialien verhalten und welche Massnahmen bei möglichen Schadensfallszenarien anzuwenden sein können.

Nadine Reding
Sie absolvierte eine 4-jährige Lehre als Fotoretuscheurin und schloss diese schweizweit als letzte dieser Art ab. Nach einem Restaurierungspraktikum studierte sie an der Berner Fachhochschule Restaurierung und Konservierung von Grafik, Schriftgut und Fotografie. Während des Studiums nutzte sie jede freie Minute, um entweder in Wien bei einem renommierten Fotorestaurator oder in Rochester bei Kodak ein Praktikum zu machen, um so viel wie möglich aus der Praxis zu erlernen. Seit 2004 führt sie ihr eigenes Atelier fokore für Fotorestaurierung. Mit dem Umzug an einen neuen Standort, wurde das Atelier fokore zum Atelier Reding.

David Pfluger
Promovierter Chemiker, arbeitet seit 2002 im Bereich der Filmtechnik und der Konservierung audiovisueller Medien. Seit 2008 bei verschiedenen wissenschaftlichen Projekten zur Konservierung von Film und Video, u.a. Diastor; zudem ist er als Berater für Archive tätig. Seit 2005 Mitglied der Kompetenznetzwerke Film und Video von Memoriav.


Exercice d’urgence : dégâts d’eau sur des photos, des films, des bandes magnétiques. Comment réagir ?
Sandy Mateos (Atelier pour le papier, Yverdon)

Exercices pratiques de récupération de médias audiovisuels endommagés. Les participants apprennent ainsi comment se comportent les différents matériaux et quelles mesures peuvent être appliquées dans le cadre de scénarios de sinistres possibles. Vers la présentation (PDF)

Sandy Mateos
Conservatrice et restauratrice diplômée, a choisi sa profession en raison de son intérêt pour la photographie. Ses stages dans les collections de la Bibliothèque nationale suisse, de la Cinémathèque suisse et du Musée national suisse ont enrichi ses années de formation. Sa collaboration avec le Musée de l’Elysée et le Musée historique de Lausanne lui a permis de mettre en pratique ses connaissances. Au cours de ses études de master, elle s’est perfectionnée dans le domaine, notamment par le biais d’un échange avec l’Institut National du Patrimoine à Paris et d’un travail de diplôme sur la conservation des autochromes photographiques.

Kamilla Ødegård
Konservatorin-Restauratorin MA, spezialisiert in zeitgenössischer Kunst und audiovisuellem Kulturgut. Seit ihrem Masterabschluss 2018 in Konservierung und Restaurierung an der Hochschule der Künste Bern war sie unter anderem an der HKB, im Kunstmuseum Basel, wie auch an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart in unterschiedlichen Funktionen tätig. 2021 gründete sie gemeinsam mit Eléonore Bernard die Firma Ødegård & Bernard Restaurierung


Les défis de la sécurité informatique du patrimoine numérique
Daniel Campoverde (Cinémathèque suisse)

L’atelier abordera les défis liés à la cybersécurité à la Cinémathèque et les leçons tirées en matière de prévention après une cyberattaque. Les participants auront également l’occasion de discuter des questions en suspens concernant la cybersécurité dans leur institution.

Daniel Campoverde
Né en 1978 en Equateur, M. Campoverde étudie à Quito et obtient son titre d’ingénieur en informatique à l’Ecole Polytechnique de l’Armée équatorienne. Durant ses études, il effectue du support et de la maintenance informatique dans diverses entreprises puis de l’administration de systèmes. Venu en Suisse pour des raisons familiales, il est engagé à la Cinémathèque Suisse en 2008 en tant qu’administrateur système et responsable du support informatique. Depuis 2015, il se spécialise dans la sauvegarde numérique avec l’arrivée des fichiers numériques ainsi que la numérisation de la collection interne de cette Institution. En parallèle, il s’engage dans le développement de la sécurité informatique. En 2021, il devient le chef du Département informatique et numérique de la Cinémathèque Suisse.


Herausforderungen für die IT-Sicherheit des digitalen Erbes
Michel Gachet (SRG SSR)

Am Workshop werden die Gründe für Cyber-Angriffe auf Gedächtnisinstitutionen thematisiert, Schwachstellen aufgezeigt und Abwehrmassnahmen besprochen. Die Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit, konkrete Herausforderungen zu diskutieren und offene Fragen zu beantworten.

Michel Gachet
Michel Gachet ist seit 2018 Leiter der Informationssicherheit der SRG SSR. Er war 4 Jahren im IT-Netzwerkbereich tätig und hat mehr als 15 Jahren Erfahrung im Cyber Security Bereich. Er studierte Telekommunikation in der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und bildete sich in der Informationssicherheit an der Universität Genf weiter.


Memoriav Fachtagung in Bern, 26.6.2024.
Fotos: Mélanie Widmer, Valérie Sierro und Laurent Baumann.

70 Jahre Haager Abkommen

Zum 70. Jubiläum des Haager Abkommen über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten sind verschiedene Veranstaltungen geplant. Entdecken Sie auf der Webseite der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturgüterschutz (SGKGS) die >Übersicht der Aktivitäten.

In der Überzeugung, dass jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit bedeutet, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet. - Haager Abkommen über den Schutz der Kulturgüter  bei bewaffneten Konflikten
In der Überzeugung, dass jede Schädigung von Kulturgut, gleichgültig welchem Volke es gehört, eine Schädigung des kulturellen Erbes der ganzen Menschheit bedeutet, weil jedes Volk seinen Beitrag zur Kultur der Welt leistet. - Haager Abkommen über den Schutz der Kulturgüter  bei bewaffneten Konflikten
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