Das Vorabendmagazin «Karussell» wollte ein breites Publikum erreichen. Entsprechend breit gefächert ist das Themenspektrum, ein bunter Mix aus gesellschaftlichen Themen, Wissenschaft, Unterhaltung, Sport und Kultur. Gemäss dem Sendungskonzept wollte «Karussell» Information und Unterhaltung verbinden, die Beiträge sollten leicht und lebendig daherkommen. In der Redaktion herrschte eine experimentierfreudige Stimmung. Redaktoren und Moderatoren nutzten den Freiraum und prägten die Sendung mit ihren Interessen und Talenten. So flog Kurt Schaad für das Publikum durch die Lüfte, Philipp Flury liess sich auf waghalsige Autofahrten ein und Kurt Aeschbacher überzeugte als einfühlsamer Interviewpartner. Unter den «Karussell»-Moderatoren befand sich auch Ruedi Matter, später Direktor von Schweizer Radio und Fernsehen SRF. Die Sendungsmacher haben ihr Ziel erreicht, das «Karussell» ist jüngeren und älteren Zuschauern der 1970er und 1980er-Jahre noch immer ein Begriff.

Vom 01.07.1977 bis 10.06.1988 wurden insgesamt 1‘840 «Karussell»-Sendungen produziert. Aus den Jahren 1977-1980 sind mehrheitlich nur die Film-Einspieler erhalten, plus 30 ganze Sendungen. Ab Januar 1981 wurde die komplette Sendung systematisch aufgezeichnet, zuerst auf MAZ-Bändern, später auf U-Matic-Kassetten. Bis zur Einstellung der Sendung im Juni 1988 sind so insgesamt rund 1‘400 Gesamtaufzeichnungen erhalten geblieben. Formal bildet «Karussell» mit den 1‘400 Gesamtaufzeichnungen einen einzigartigen Bestand. In einem Zeitraum, in dem von vielen anderen Sendungen nur Einzelbeiträge erhalten sind, existieren hier ganze Sendungen mit Moderationen, Studioteilen und Beiträgen. Bei den Beiträgen handelt es sich zudem mehrheitlich um Eigenproduktionen.