Es handelt sich um schweizweit einzigartige bauliche Zeugen der jüngeren Schweizer Geschichte. Solche von der restlichen Bevölkerung isolierten Unterkünfte für Saisonniers gab es in der Schweiz hunderte, nur verschwanden sie im Laufe der Zeit. Dem baulichen Erbe dieses wichtigen Kapitels in der Schweizer Geschichte schenkte man keine Beachtung – die Saisonniers sollten nicht dazu gehören.
Die Führung ermöglicht es, in ein Stück kaum aufgearbeiteter Schweizer Geschichte einzutauchen. Nach einer historischen Einordnung führt uns der Rundgang durch die noch zugänglichen Saisonniers-Baracken. Die gegenüber gelegene Villa von 1954 des Firmeninhabers kann nicht besichtigt werden. Jedoch offenbaren anlässlich der Wiederentdeckung gemachte Fotografien die rechtlichen, sozialen sowie materiellen Gegensätze auf dem Areal. Ein tiefer Graben geht durch das Gelände, obwohl einzig 20 Meter zwischen den beiden Bauten liegen.
Die Führung lädt auch dazu ein, sich Gedanken über die denkmalpflegerischen Kriterien zu machen. Repräsentieren die erhaltenen Bauten die Geschichte der Schweiz oder einzig das, woran sich die Schweizer Gesellschaft erinnern will?