Die Schweizerische Arbeiterbildungszentrale (SABZ) – durch den Schweizerischen Gewerkschaftsbund und die Sozialdemokratische Partei gegründet – hat seit den zwanziger Jahren begonnen, den Film als Bildungsinstrument und Propagandamittel zu verwenden. Die Sammlung SABZ besteht aus Kopien, die während mehr als 70 Jahren ausgeliehen wurden, und ist von ausserordentlichem Reichtum sowohl in Bezug auf die Kohärenz der Thematik als auch in Bezug auf die Vielfältigkeit des Zugangs. Sie umfasst knapp 500 Spiel- und Kurzfilme zum Arbeiterleben und zur Arbeitswelt, zur Gewerkschaftsbewegung und zur sozialen Gerechtigkeit. Es finden sich darunter Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme, institutionelle und Amateurfilme, Werbe-, Bildungs-, Aktualitäten- und Propagandafilme. Die Sammlung widerspiegelt auch die Beziehungen, welche die SABZ im Laufe seiner Geschichte mit gleichgerichteten Institutionen in Österreich und in Deutschland unterhielt sowie mit Filmemachern wie Slatan Dudow in den Dreissigerjahren oder den Produzenten des «neuen Kinos» in der Schweiz.
Seit den 20er Jahren kam dem Medium Film in der Tätigkeit der Gewerkschaftlichen Bildungszentrale eine zentrale Rolle zu.
Während der 1990er Jahre wurde der Filmverleih auf Eis gelegt. Die Kopien wurden in zwei unabhängige Einheiten aufgeteilt und im Kunstmuseum in Bern (ca. 300 Kopien) und in der Filmkooperative Zürich (ca. 550 Kopien) gelagert. Die Kataloge und Listen, welche dem Bestand beilagen, wiesen die unter den gegebenen Umständen üblichen Lücken und Fehler auf.
Die Filme wurden inventarisiert und wenn notwendig restauriert.
Die 497 Filme sind inventarisiert und in einer Datenbank erfasst. Ein Teil der Filme aus den Jahren 1911 bis ca. 1950, bestehend aus rund 50 Titeln, welche von der SABZ selbst, von den Gewerkschaften oder ihren Mitgliedern produziert wurden, mit dem Ziel ihre Aktivitäten bekannt zu machen oder die öffentliche Meinung während grosser Wahlkampagnen zu sensibilisieren, waren Gegenstand aktiver Erhaltungsmassnahmen (Restaurierung, Duplikation). Die ganze Sammlung wird unter bestmöglichen Bedingungen gelagert und für Interessierte zugänglich gemacht (Digitalisierung ausgewählter Filme für bessere Zugänglichkeit).
Das Projekt steht in Zusammenhang mit den Memoriav-Projekten «Politische Information».
Metadaten: Memobase (216 Dokumente)
Online-Zugang zum Bundesarchiv: Schweizerische Arbeiterbildungszentrale
Die Filme werden in der Cinémathèque suisse in Lausanne gelagert.
Konsultationskopien von über 200 Titeln stehen im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern zur Verfügung.