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#Medienmitteilung

Memoriav-Pilotstudie zur Erhaltungssituation von Videospielen in der Schweiz abgeschlossen. Präsentation des Schlussberichts
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Sind Videospiele, die in Schweizer Gedächtnisinstitutionen aufbewahrt werden, Teil unseres audiovisuellen Erbes? Welche Massnahmen sollten ergriffen werden, um ihre Erhaltung zu gewährleisten? Diese und andere Fragen wurden in einer Pilotstudie untersucht, die Memoriav, die Kompetenzstelle für das audiovisuelle Kulturgut der Schweiz, in Auftrag gegeben hat und von Partnern aus der Praxis durchgeführt wurde. Der Schlussbericht liegt nun vor und wird im Rahmen einer Online-Veranstaltung am 25. Januar vorgestellt.

Parallel zu seinem national angelegten Übersichtsinventar für das audiovisuelle Erbe der Schweiz hat Memoriav mit der Pilotstudie «Pixelvetica» erste Informationen zur Erhaltungssituation von Videospielen in der Schweiz erfassen können. Diese Frage ist für Memoriav insofern relevant, als in der Schweiz die Produktion von Videospielen über die Kulturbotschaft gefördert wird, die Fragen zur Erhaltung dieser Werke aber noch nicht geklärt sind.
Das von Memoriav initiierte und im Frühjahr 2021 gestartete Projekt wurde von drei auf die Erforschung, Erhaltung und Vermittlung digitaler Werke spezialisierten Institutionen (GameLab UNIL-EPFL, Musée Bolo und Atelier 40a) durchgeführt. Der nun vorliegende Bericht stützt sich auf eine Umfrage bei über 200 Schweizer Institutionen, sowie auf zwei Memoriav-Workshops im Frühjahr (virtuell) und Herbst (vor Ort) 2021, wo Zwischenergebnisse des Projekts präsentiert und diskutiert wurden.

Kulturpolitischer Wille nötig
Der Schlussbericht legt eine erste repräsentative Bestandsaufnahme zur Rolle von Videospielen in Schweizer Gedächtnisinstitutionen vor und zeigt auf, dass Games selten als Teil des kulturellen und audiovisuellen Erbes betrachtet werden. Das Projekt Pixelvetica erarbeitete eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die Wege für einen sachgerechten Umgang mit Videospielen in Archiven, Bibliotheken und Museen skizzieren. Um das Kulturerbe Videospiele mittelfristig zu erhalten, ist ein starker kulturpolitischer Wille und eine abgestimmte, von den zuständigen Instanzen unterstützte Strategie nötig. Die Studie, die sich auch auf international durchgeführte Interviews stützt, weist zwar auf den Rückstand der Schweiz bei der Erhaltung ihres Videospielerbes hin, hält aber auch fest, dass es zahlreiche kompetente Akteurinnen und Akteure in diesem Bereich gibt, die entscheidend zur Entwicklung einer Strategie zum Erhalt und zur Erforschung des Videospielerbes in der Schweiz beitragen könnten.

Online-Präsentation des Schlussberichts
InteraktivCafe@Memoriav vom 25.1.2023

Der Schlussbericht wird im Rahmen des Memoriav-Online-Formats InteraktivCafes@Memoriav am 25. Januar 2023 (13:30 – 14:30 Uhr) via Zoom vorgestellt. Die Teilnahme ist gratis. Weitere Infos und Anmeldung

Projektpartner

Das GameLab UNIL-EPFL ist eine Studiengruppe für Videospiele und eine interdisziplinäre Gruppe von Forschern der Universität Lausanne (UNIL) und der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), die sich mit Fragen rund um Spiele, insbesondere Videospiele, beschäftigen.

Das Musée Bolo ist das Schweizer Museum für Informatik, digitale Kultur und Videospiele mit Sitz in Lausanne. Sein Ziel ist es, das Computer-, Videospiel- und digitale Erbe der Schweiz zu sammeln, zu archivieren, zu bewahren, zu inventarisieren, zu erschliessen sowie zugänglich zu machen. Es wird von den Freiwilligen der Stiftung Mémoires Informatiques und dem Verein Les Amis du Musée Bolo verwaltet. Die Sammlung, eine der grössten in Europa, umfasst mehr als 5’000 Computer und Spielkonsolen, 8’000 Softwareprogramme und 15’000 Bücher und Zeitschriften.

Das Atelier 40a ist ein Restaurierungskollektiv, welches 2018 in Bern gegründet wurde und in diversen Bereichen der Konservierung-Restaurierung tätig ist: Architektur und Ausstattung, Gemälde und Skulptur, sowie zeitgenössische Kunst und Medien. Für das vorliegende Projekt liegen die Kernkompetenzen des Atelier 40a in der Erhaltung und Archivierung von digitalen und audiovisuellen Medien.


Memoriav ist die Kompetenzstelle für das audiovisuelle Erbe der Schweiz. Als Netzwerk organisiert, fördert Memoriav Projekte in Zusammenarbeit mit Schweizer Gedächtnisinstitutionen zur Erhaltung, Erschliessung und Vermittlung audiovisueller Bestände und Sammlungen. Als Kompetenzstelle bietet Memoriav professionelle Unterstützung bei der Erhaltung von Dokumenten aus den Bereichen Fotografie, Ton, Film und Video an.

Konkaktpersonen

Für die Pilotstudie
Yannick Rochat, GameLab UNIL-EPFL : yannick.rochat@unil.ch

Für Memoriav
Felix Rauh, Memoriav Bereichskoordination:  felix.rauh@memoriav.ch
Cécile Vilas, Direktorin Memoriav, cecile.vilas@memoriav.ch

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