Die Jugendbewegung der 1980er Jahre hat das damals neue Medium des Videofilms intensiv genutzt, um ihrem Protest Ausdruck zu verschaffen.
Memoriav erteilte 1997 an AV-Produktionen und Gallati + Burkhard den Auftrag, in Zusammenarbeit mit Videoschaffenden aus den 80er Jahren (Videogenossenschaft Basel, Container TV Bern, Videoladen Zürich, u.a.) Videos über die Jugendbewegung der 80er Jahre vor dem Zerfall zu retten. Zusammengetragen wurden 85 Videobänder mit insgesamt über hundert Beiträgen, die Bezug nehmen zur kulturellen Aufbruchstimmung der Jugendunruhen der 1980er Jahre sowie deren Auswirkungen bis in die frühen 90er Jahre. Schwerpunkt der Sammlung bilden die sogenannten «Bewegungsvideos» aus Basel, Bern und Zürich. Die Gesamtlänge der geretteten Videobänder beträgt 44 Stunden.
Erhaltung von 85 Videos über die Jugendbewegung der 80er Jahre in Basel, Bern und Zürich.
Die Bänder wurden gereinigt, wenn nötig restauriert und auf Digital Beta transferiert.
«Rebel Video. Die Videobewegung der 70er- und 80er-Jahre», 18.8. – 15.10.2017, Schweizerisches Nationalmuseum / Landesmuseum Zürich
Die Sicherungsmasters lagern im Schweizerischen Bundesarchiv (Ansicht vor Ort möglich). Das Schweizerische Sozialarchiv, das den Bestand von «Stadt in Bewegung» der Öffentlichkeit zugänglich macht, verfügt über Beta-Submasters, von denen nach Bedarf VHS-Kopien für die Ausleihe gezogen werden können. Die AutorInnen bzw. ProduzentInnen der Videos erhielten als Gegenleistung für die Zurverfügungstellung ihrer Werke ebenfalls ein Beta-Submaster, das es ihnen erlaubt, ihre Verleihtätigkeit fortzusetzen.
Um das Videoarchiv «Stadt in Bewegung» einer weiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurde von Christoph Burkhard und Heinz Nigg ein Kompilationstape hergestellt, das einen Überblick über die «Bewegungsvideos» aus Basel, Bern und Zürich ermöglicht.