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Fotobestand des Institut de police scientifique et de criminologie der Universität Lausanne, 1898–1929

Im Jahr 2016 beauftragte die École des sciences criminelles der Universität Lausanne den Service des ressources informationnelles et archives (UNIRIS) mit der Erhaltung des Fotobestands des ehemaligen Institut de police scientifique et de criminologie (IPSC), der aus fast 30 000 Fototypen besteht, davon zwei Drittel Glasplatten, sowie Register von Fotoaufnahmen und eine umfangreiche Kartei.
Der Bestand des IPSC umfasst die Zeit 1898 bis 1963 mit den Anfängen von Rodolphe Archibald Reiss (1875–1929) als Leiter der fotografischen Arbeiten an der Universität Lausanne, gefolgt von der Gründung des weltweit ersten wissenschaftlichen, in einem akademischen Umfeld verankerten, Polizeiinstituts 1909. Der Zeitraum erstreckt sich über die Tätigkeitsdauer der beiden ersten Direktoren, der Professoren Reiss und Bischoff.
Obschon der Bestand hauptsächlich aus Fotos von Tatorten und juristischen Expertisen besteht, geht dessen Bedeutung aufgrund des Umfangs, der Einzigartigkeit, der künstlerischen Qualität und seinem Platz in der Geschichte der fotografischen Techniken und Institutionen weit über den kriminalistischen Rahmen hinaus. Reiss‘ Tätigkeit veranlassten ihn, sich auf die von der Fotografie vernachlässigten Themen wie bescheidene Innenräume, Arbeitsorte, Tätowierungen oder die Kindheit zu konzentrieren, so dass der Bestand vom täglichen Leben der einfachen Leute um 1900 zeugt. Darüber hinaus war Reiss international tätig, insbesondere in Serbien zur Zeit des Ersten Weltkriegs oder in Marseille, wo er sich für benachteiligte Viertel interessierte.

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  • Einbruch in Sauvabelin : Ansicht eines Zimmers, 1916.

    Foto: UNIRIS / Fonds Institut de police scientifique et de criminologie (IPSC)

  • Mord in Prilly: die Küche des Opfers, 1923.

    Foto: UNIRIS / Fonds Institut de police scientifique et de criminologie (IPSC)

  • Laufende Untersuchung am 15. Mai 1913 nach einem Unfall zwischen einem Auto und einem Motorrad auf der Strasse im Lavaux.

    Foto: UNIRIS / Fonds Institut de police scientifique et de criminologie (IPSC)

Zum Projekt

Hauptziele des Projekts sind die Erhaltung, Digitalisierung und Vermittlung einer Auswahl von rund 14 000 Bilddokumenten, v.a. Glasnegativen, die sich auf die Tätigkeit von Rodolph Archibald Reiss und seines Nachfolgers Marc Bischoff im Wissenschaftlichen Polizeiinstitut der Universität Lausanne im Zeitraum 1898 bis zu Reiss‘ Tod im Jahre 1929 beziehen. Der bearbeitete Korpus umfasst die Sammlung von Fotoplatten der Sûreté vaudoise von 1920 bis 1924 sowie die Fototypen von Reiss in den Beständen der Bibliothèque cantonale et universitaire de Lausanne (BCUL), des Archives cantonales vaudoises (ACV) und des Musée de l’Elysée.

Arbeiten

Selektion, Konservierung/Restaurierung, Digitalisierung und Katalogisierung von ca. 14 000 Fototypen:
– 11 200 Gelatine-Trockenplatten IPS 1904-1929
– 740 Gelatine-Trockenplatten ACV (Sûreté vaudoise) 1920-1924
– 100 Gelatine-Trockenplatten BCUL (Archäologie) 1898-1901
– 364 Fototypen (Daguerreotypien, Ambrotypien, Autochromes, Glasplatten) 1898-1918
– Reserve: ca. 1700 Fototypen

2018–2019, abgeschlossen

Kontaktperson

Olivier Robert, Archivar, UNIRIS

Ausstellungen

Veranstaltungen

12/2019; 10/2023
Zugang zu den Dokumenten

Online

Metadaten und Konsultationskopien: Memobase (13019 Dokumente)

Portail des collections numériques de l’Université de Lausanne :
Collection photographique Reiss – Police scientifique / Explorer la collection (13019 documents) https://collections.unil.ch/reiss

Vor Ort

Université de Lausanne – Service des ressources informationnelles et archives UNIRIS
Unicentre - Bureau 214
CH-1015 Lausanne
Tél. : +41 21 692 20 28
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