Auch im Zeitalter von MP3 und Podcasts existieren neben der Massenproduktion der Musikindustrie immer noch grosse Mengen von Einzelexemplaren auf vielen verschiedenen Trägerformaten. Sie wurden zu Forschungszwecken in privaten wie öffentlichen Archiven und Bibliotheken gesammelt. Alle diese Sammlungen stehen heute vor dem Problem, dass ihre Tonträger zerfallen und – fast noch schlimmer – Apparate und Techniken für das Abspielen längst verschwunden sind. Beide Probleme, Zerfall und Obsoleszenz, betreffen alte, analoge Medien wie auch moderne digitale Tonträger. Austrocknung, chemische Zerfallsprozesse und immer schnellere Innovationszyklen der Technik bedrohen unser akustisches Erbe.
Memoriav bietet im Bereich Ton folgende Unterstützung:
Memoriav initiiert und fördert Projekte zur Erhaltung und Vermittlung von kulturellen, politischen und musikethnologischen Tondokumenten. Einerseits sollen die Dokumente gerettet werden, bevor sie zerfallen oder die Abspielgeräte verschwinden, und andererseits soll der Öffentlichkeit ein Zugang dazu ermöglicht werden.
Memoriav sorgt in den unterstützten Projekten auch dafür, dass die klingenden Zeitzeugen in guter Qualität katalogisiert werden. Nur so bleiben sie auffindbar und nutzbar.
Eine wichtige Aufgabe ist die ständige Beobachtung der technischen Entwicklung. Die Zeugnisse der Vergangenheit sollen nämlich in guter und authentischer Qualität für unsere Nachfahren erhalten bleiben.
Und schliesslich ist nicht selten eine Auswahl zu treffen, weil nicht alles gerettet werden kann. In diesem Bereich kümmert sich Memoriav darum, dass die Zusammenarbeit mit den Partnerinstitutionen nach bestem Wissen und Gewissen organisiert ist.
Mittels Weiterbildungsangeboten und Publikationen sensibilisiert Memoriav interessierte und professionelle Kreise für die Erhaltung von Tondokumenten.
Im Kompetenznetzwerk setzten sich Restaurierungs- und Archivierungsfachleute mit inhaltlichen und technischen Aspekten der langfristigen Erhaltung von Tonaufnahmen auseinander.