Der Bestand Enard besteht aus Fotoarchiven aus der Zeit 1920 bis 2000 und umfasst mehr als 200’000 Fototypen (Glasnegative, flexible Schwarzweiss- und Farbnegative, Dias). Es handelt sich um Familienarchive, darunter Abzüge und Alben sowie eine bedeutende Sammlung von Kameras und Fotoausrüstungen aus dem 19. bis 21. Jahrhundert.
François-Joseph Enard (1843–1907) war der erste jurassische Berufsfotograf. Nachdem er in Besançon zum Fotografen ausgebildet worden war, zusammen mit dem Vater der Brüder Lumières, Antoine, arbeitete er in Porrentruy und erwarb in der Folge die Ausrüstung von Antoine Lumières. Seit den frühen 1870er Jahren bis heute war immer ein Mitglied der Familie Enard als Fotograf in Delémont tätig.
Die fotografischen Arbeiten der Familie Enard sind beispielhaft für die Geschichte der Fotografie und der Region, sie zeugen vom Alltag, der Entwicklung der Landschaft sowie der politischen und wirtschaftlichen Geschichte.
Ziel des Projekts ist es, den einzigartigen Fotobestand – Silberbromid-Gelatine Platten und flexible Silberbromid- und Farbnegative verschiedener Formate -, der für den Kanton Jura von grosser Bedeutung ist, zu erhalten und zu vermitteln, indem die Arbeiten von fünf Generationen von Fotografen zusammengeführt werden.
Konservierung / Restaurierung, Verpackung, Digitalisierung und Katalogisierung einer repräsentativen Auswahl von 6000 Fototypen, die den Alltag und wichtige Ereignisse der Region zeigen.
Nathalie Fleury, MJAH
Die Sammlung Enard ist Gegenstand einer Masterarbeit in Museumswissenschaften an der Universität Neuenburg.
Website Musée jurassien d’art et d’histoire – collections en ligne