Die Fotografenfamilie Friebel führte in drei Generationen von 1903 bis 1997 in Zofingen (AG), Hochdorf (LU) und vor allem in Sursee (LU) ein professionelles fotografisches Atelier. Hermann Friebel-Sahli übernahm 1903 in Sursee das Geschäft des Fotografen Heinrich Tschupp. Nach seinem Tod 1941 führten dessen Söhne Willy Friebel- Exer und René Friebel-Nick das Geschäft weiter. Willy Friebel-Sallmann, Sohn von Willy Friebel-Exer, führte das Fotoatelier schliesslich bis zur Geschäftsaufgabe am 1. August 1997 weiter.
Neben den umfangreichen vor allem lokalen Porträt- und Kabinettaufnahmen zeichnet sich das fotografische Schaffen von Foto Friebel durch Reportagen aus. So sind zahlreiche Gebäude, Ortschaften, Unternehmen, soziale Institutionen, kulturelle Anlässe und Veranstaltungen dokumentiert, nicht nur aus Sursee, sondern auch über den Kanton Luzern hinaus von der Innerschweiz bis in die Kantone Aargau, Solothurn, Zürich und Bern.
Die Serie Reportagen Unternehmen und soziale Einrichtungen: «Verschiedenes nach Verzeichnis circa 1929-1969» (ca. 5400 Aufnahmen) ist vermutlich eine Art «best of» der Arbeiten von Willy Friebel-Exer und René Friebel-Nick oder ihres Vater Hermann Friebel-Sahli. Foto Friebel selbst erachtete diese Serie als wertvoll. Sie enthält Auftragsarbeiten für rund 600 Fabriken, Spitäler, Architekten, Kirchgemeinden, Gewerbebetriebe, Schulen etc. in der Region und weit über den Kanton Luzern hinaus.
Ziel des Projekts ist die Erhaltung, Teildigitalisierung, Erschliessung und Veröffentlichung der Serie Reportagen Unternehmen und soziale Einrichtungen: «Verschiedenes nach Verzeichnis circa 1929-1969» des Archivbestands Foto Friebel.
Die 600 Dossiers der Serie werden verzeichnet, die 5400 Negative archivtauglich verpackt, wo notwendig mit konservatorischen Massnahmen gerettet. Eine Auswahl von 975 Aufnahmen werden digitalisiert, einzeln verzeichnet und online veröffentlicht.
Michael Blatter, Stadtarchivar
Online-Lexikon Fotodok: https://www.fotodok.swiss/wiki/Kategorie:Sammlung_Foto_Friebel_Sursee