Der fotografische Bestand von Johannes (1867-1941) und Hans Meiner (1897-1963) umfasst über 85‘000 Bildträger, entstanden zwischen 1894 und ca. 1960. Wie viele andere Fotografenateliers bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, sind Vater und Sohn Meiner Allroundfotografen. Porträts oder Gruppenbilder machen den Hauptanteil ihres Schaffens aus. Aber auch andere Sparten wie Sach- und Architekturaufnahmen sind vertreten. 1910 gaben sie beispielsweise eine Serie mit über 600 Architekturaufnahmen, Ortsansichten und weiteren Sujets aus Zürich und der ganzen Schweiz als Stereobilder heraus.
Meiners führten akribisch Buch über ihr Schaffen (Text- und Bildregister). Die gesamten Findmittel sind erhalten geblieben.
Ziel des Projekts ist es, den fotografischen Bestand von Johannes und Hans Meier exemplarisch aufzuarbeiten, um mittelfristig die Situation der fotografischen Bestände im Baugeschichtlichen Archiv der Stadt Zürich BAZ insgesamt zu verbessern. Das BAZ dokumentiert seit rund 140 Jahren die baugeschichtliche Entwicklung der Stadt Zürich, wobei Fotografien das wichtigste Medium darstellen. Im BAZ befinden sich über 40 verschiedene Bestände mit hochgerechnet gegen 800‘000 Bildträgern. Den mengenmässig grössten Teil machen Archive von Fotoateliers oder Fotografen aus.
Im Evaluationsprojekts werden die Auftragsbücher digitalisiert, einerseits um diese zu sichern und vor weiteren mechanischen Schäden zu bewahren, andererseits um die Erschliessung zu vereinfachen.
Anhand von fünf Testjahren (1885/1914/1929/1945/1960) wird eine Strategie entwickelt, wie der Bestand flächendeckend umgelagert, erschlossen und partiell digitalisiert werden kann.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die flexiblen Leica-Negative, die sich aus Nitrat- und Acetatnegativen zusammensetzen (ca. 2‘400 Kleinbild-Rollfilme); da ihr Zustand kritisch ist, werden diese gesichtet, bewertet und gesichert, allenfalls umkopiert oder/und kassiert.
Ylva Meyer, BAZ