Das Museum Bellpark in Kriens zeigt in seiner neusten Ausstellung ein faszinierendes Panoptikum der Schweizer Pressefotografie von den 1930er bis in die 1960er Jahre. Die Fotografien stammen aus dem umfangreichen Bildarchiv des Luzerner Verlags C.J. Bucher, die das Museum mit Unterstützung von Memoriav sichern und aufarbeiten konnte.
Seit ihrer Erfindung hat sich die Fotografie zu einem visuellen Kulturerbe entwickelt, das vergangene Welten sichtbar und erfahrbar macht. Das Museum im Bellpark stellt mit der Ausstellung „L’OBJECTIF FLÂNEUR. Fotografinnen und Fotografen aus dem Pressearchiv ‚Heim und Leben‘» einen Bildbestand vor, der den gesellschaftlichen Wandel der Schweiz im Übergang zur Modernisierung der Lebensverhältnisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert. Die Ausstellung hinterlässt zugleich einen Eindruck von der Schau- und Bilderlust einer Zeit, in der die illustrierten Zeitschriften das wichtigste Bildmedium überhaupt darstellten.
Die gezeigten Abzüge stammen aus dem Bildarchiv des Luzerner Verlags C.J. Bucher, aus dem in den 30er bis 60er Jahren national bekannte Publikumszeitschriften wie «Heim und Leben», «Der Familienfreund» oder «L’Abeille» bedient wurden. Die Bildredaktion des Verlags pflegte damals – über die Sprachgrenzen der Schweiz hinweg – einen regen Austausch mit den Bildproduzent:innen und trug so zur Vernetzung der verschiedenen Fotoszenen des Landes bei. Die Zeitschriften des C.J. Bucher Verlags wurden so schnell zu bedeutenden Foren der Schweizer Reportagefotografie.