Ein Werbefilm, der mehr als einige Sekunden dauert, dürfte heutzutage die Kinobesucherinnen und Kinobesucher, nicht nur erstaunen, sondern wohl zusätzlich verärgern. Ein Blick zurück in die Geschichte des Werbefilms allerdings zeigt, dass solche ‚Überlängen‘ keinesfalls selten, ja, nicht mal die Ausnahme waren.
Eine Serie in der Schweiz realisierter Werbespots aus den 1920er bis in die 1950er Jahre macht deutlich, dass man ein Publikum über mehrere Minuten zu fesseln versuchte, und mehr noch, dass dies mit ganz unterschiedlichen Filmgenres erreicht werden sollte. Vom Dokumentarfilm über die Fiktion, vom Sketch über den Trickfilm wurde die Produktewerbung mit Spiel, Spass und Spannung aufgeladen.
Entsprechend vielseitig geht es auch in diesem Werbefilm-Programm zu: Gegen Erkältungen schützt man sich mit Formitrol oder Ovomaltine, mit Grieder-Kleidung und Bally-Schuhen geht man lässig im Rhythmus der Zeit, die Damen sollen nach Empfehlung eines Don Juans in die Lausanner Ménagère entführt werden, Montreux entsteht in bester Postkarten-Manier – und natürlich ist da Crayon, ohne diese geht es nicht.