Im Anzeiger für die Stadt Bern vom 30. Januar 1941 wird dieser Dokumentarfilm von Erwin Stauffer und Charles Zbinden mit den Worten angekündigt, die beiden Filmschaffenden hätten „an Ort und Stelle, oft unter Lebensgefahr, ein authentisches Film-Dokument über den Krieg in Finnland geschaffen“. Tatsächlich hielten sich Stauffer und Zbinden im Auftrag des Schweizer Hilfswerks für Finnland vom November 1939 bis zum März 1940 in Finnland auf, wo sie den russisch-finnischen Winterkrieg filmisch dokumentierten.
Bei eisigen Minustemperaturen filmten sie mit 16mm- und 35mm-Kameras. Den jungen Männern ging es jedoch nicht ausschliesslich um den Blick auf die Grausamkeiten und Verwüstungen, die der technisch aufgerüstete Krieg in Finnland hinterliessen; sie bemühten sich im als Reise strukturierten Film auch darum, verschiedene Gesichter Finnlands zu zeigen und einen doch auch existenten ’normalen‘ Alltag einzufangen. Mit dem Film wurden in den Kinos durchaus Propagandazwecke verfolgt, doch vermag er nicht zuletzt auch dank seiner Entstehungs- und Montageeigenheiten zu fesseln.
Film: Finnland im Kampf
Erwin Oskar Stauffer und Charles Zbinden, CH 1939/40, 74 Min.
Wann 23.5., Film ab 20 Uhr
Wo: Lichtspiel / Kinemathek Bern
Mit dem monatlichen Programmfenster “Archivschätze (ehemals Sortie du labo)” bietet das Lichtspiel in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse und Memoriav die Gelegenheit, restaurierte Filme aus der Schatztruhe der Cinémathèque suisse zu entdecken. Weitere Informationen und nächste Vorführungen