Mit Hans Richter zusammen arbeitete in den Dreissigerjahren auch wiederholt Kurt Früh. Auch sein Film „Hände wollen Arbeit“ war als Ausstellungsbeitrag angelegt, nämlich für die Schweiz. Landesausstellung 1939. Früh, der sich bereits zu Studienzeiten in der marxistischen Bewegung engagiert hatte und sich als Verantwortlicher der antifaschistisch-kommunistischen Volksbühne einen Namen gemacht hatte, schloss mit seinen frühen Filmen der 1930er Jahre direkt bei der ihm vertrauten politischen Aufklärung der Arbeiterschaft an. Und in diesem Sinne dokumentierte er in „Hände wollen Arbeit“ arbeitslose Jugendliche, die Freiwilligenarbeit übernehmen – dass ausgerechnet ein Kulturschaffender mit seinem denkerischen Profil an der Landi 1939 für Furore sorgte, war immerhin erstaunlich.
Livebegleitung durch Wieslaw Pipczynski
Film: Die neue Wohnung
Hans Richter; CH 1930/39, ca. 60 Min.
Wann 18. November 2015, Film ab 20 Uhr
Wo: Lichtspiel / Kinemathek Bern
Mit dem monatlichen Programmfenster “Archivschätze (ehemals Sortie du labo)” bietet das Lichtspiel in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse und Memoriav die Gelegenheit, restaurierte Filme aus der Schatztruhe der Cinémathèque suisse zu entdecken. Weitere Informationen und nächste Vorführungen