Am 1. Juli 2025 macht Memoriav on Tour im Schweizer Kameramuseum in Vevey Halt. Die aktuelle Ausstellung «Gletscher unter dem Deckel – Eine Geschichte der Konservierung» nimmt Sie mit auf eine spannende Reise in die Welt der Erinnerung und der Bewahrung unseres kulturellen Erbes mit. Nutzen Sie die Gelegenheit, auch einen Blick hinter die Kulissen dieser Ausstellung zu werfen.

Im Rahmen des Internationalen Jahres zur Erhaltung der Gletscher, das die UNESCO für das Jahr 2025 ausgerufen hat, zeigt das Schweizer Kameramuseum in Vevey eine doppelte Sonderausstellung, die der Erhaltung dieser Eisriesen gewidmet ist. Der erste Teil zeigt eine Auswahl von Fototypen aus den reichen Sammlungen des Museums und unterstreicht seine grundlegende Rolle bei der Erhaltung dieses einzigartigen visuellen Erbes. Der zweite Teil zeigt zeitgenössische Fotografien von Alpengletschern, die mit Isolierplanen abgedeckt sind – eine Maßnahme, die das Schmelzen der Gletscher bremsen soll. Dieser von Nathalie Dietschy (UNIL) zusammengestellte Korpus zeigt die Vielfalt der künstlerischen und wissenschaftlichen Perspektiven auf diese sich verändernden Landschaften und bietet eine eindrückliche Reflexion über die Herausforderungen ihres Schutzes. Mit der Unterstützung des Atelier des histoires, UNIL.

Praktische Infos:

Datum : Dienstag, 1. Juli 2025

Zeit : 14h

Ort : Schweizer Kameramuseum, Vevey – Musée suisse de l’appareil photo, Vevey

Sprache: Die Führung findet auf Französisch statt. Mit Katia Bonjour (Musée suisse de l’appareil photographique),
Nathalie Dietschy (Section d’histoire de l’art, UNIL)

Anmeldung : Melden Sie sich bis zum 26. Juni 2025 an, indem Sie eine E-Mail an info@memoriav.ch schicken.

Zielpublikum: Memoriav Mitglieder und Freunde von Memoriav

Preis: Kostenlos nach Anmeldung

Mehr über diese Ausstellung erfahren

Der Exekutivrat der UNESCO in Paris hat der Aufnahme der Nachlässe der Schweizer Schriftstellerinnen Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) und Ella Maillart (1903-1997) in das Register des Weltdokumentenerbes zugestimmt. Damit würdigt das Gremium zwei Pionierinnen des Reisetagebuchs. Die Nachlässe werden in der Bibliothèque de Genève, im Musée Photo Elysée in Lausanne und im Literaturarchiv der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern aufbewahrt. Sie widerspiegeln die künstlerische und kritische Auseinandersetzung der beiden Schriftstellerinnen mit den prägendsten Konflikten des 20. Jahrhunderts, die bis heute relevant ist.

Auf Initiative von Memoriav haben im Herbst 2023 die Schweizerische Nationalbibliothek, die Bibliothèque de Genève und das von der Stiftung Plateforme 10 verwaltete Waadtländer Museum für Fotografie, Photo Elysée, die Kandidatur «Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart: Weibliche Blicke auf die Welt» eingereicht. Die beiden Wegbereiterinnen des Reisetagebuchs gehören zu den wichtigsten Figuren der Schweizer Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Weibliche Blicke auf die Welt
Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart revolutionierten das bis dahin von Männern dominierte Genre des Reisetagebuchs und machten es auch zu einem literarischen und visuellen Medium weiblicher Ausdruckskraft. Ihre finanziell und technisch völlig autonom durchgeführten Expeditionen in entlegene Weltregionen sowie ihre Reportagen über das Leben von Frauen in Entwicklungsländern zeigen eindrücklich, was zu dieser Zeit möglich war.
Ihre gemeinsame Reise nach Afghanistan im Jahr 1939 steht im Zentrum ihres künstlerischen Erbes. Sie rief ein breites Medienecho hervor und hinterliess einen nachhaltigen Eindruck. Das literarische und fotografische Werk dieser beiden unkonventionellen Reisenden hat sich seither als Referenz in der Schweizer Kunstlandschaft etabliert und erlangte weit über die Landesgrenzen hinaus Kultstatus.
Drei Institutionen bewahren das Erbe dieser aussergewöhnlichen Autorinnen und vermitteln deren einzigartige Sicht auf eine Welt im Wandel. Das Schweizerische Literaturarchiv in Bern betreut den Nachlass von Annemarie Schwarzenbach, der ihr literarisches Werk, ihre Korrespondenz, über 3500 Fotografien und 2000 Negative umfasst. Die Bibliothèque de Genève verwaltet den Nachlass von Ella Maillart, mit all ihren literarischen Werken und Zeitungsartikeln sowie rund 6000 an ihre Eltern und weitere Personen adressierten Briefen, die insgesamt 10 Laufmeter Archivmaterial ausmachen. Das Musée Photo Elysée bewahrt Ella Maillarts Fotobestand, bestehend aus 48 Schachteln, die 10 000 Karten mit Originalabzügen, 1000 Originalabzüge, 23 700 Negative, 35 Alben, 4 Filme, Dias und weiteres Archivmaterial beinhalten.

Annemarie Schwarzenbach, Wegbereiterin der Reisereportage und des Fotojournalismus
Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) zählt zu den einflussreichsten Schweizer Autorinnen. Ihre internationale Geltung und die Faszination, die von ihr ausgeht, beruhen auf ihrem vielseitigen Werk und ihrer aussergewöhnlichen Biografie: Sie war Schriftstellerin, Journalistin, Fotografin, Weltenbummlerin, Industriellentochter, Antifaschistin, Kosmopolitin, androgyne Kultfigur und weibliche Rebellin. Indem sie vier Kontinente bereiste, war sie aber vor allem auch eine Wegbereiterin der Reisereportage und des Fotojournalismus des 20. Jahrhunderts.
Ihre grossformatigen Fotoreportagen weisen in sozialer, historischer und politischer Hinsicht kritische Akzente auf und wurden in den bedeutendsten Feuilletons und Illustrierten jener Zeit veröffentlicht. Annemarie Schwarzenbach reiste in die baltischen Staaten, nach Skandinavien, Russland, in den Kongo, nach Marokko und in die Vereinigten Staaten – das künstlerische Herzstück ihres Werks bilden jedoch die vier «Reisen in den Orient», die sie zwischen 1933 und 1939 in die Türkei, in den Libanon, nach Syrien, Palästina, Persien, Afghanistan und Indien führten.
Ihre oft autofiktionalen Prosatexte sowie ihre Fotografien, Briefe und Reportagen, die während dieser Reisen durch mehrere Kontinente entstanden sind, bestechen durch die ausdrucksstarke Verknüpfung von Geschichte und Gegenwart, Selbstreflexion und Fremderfahrung, Bild und Analyse. Insbesondere die illustrierten Erzählungen auf kleinen Karteikarten können als Kompositionen aus Text und Bild gelesen werden, die nicht nur geografische, biografische und kulturelle Brücken schlagen, sondern auch mediale Grenzen überwinden. Getreu ihres poetischen Leitsatzes «Bilder müssen Geschichten erzählen» hat Annemarie Schwarzenbach das Reisen zu einer existenziellen Erfahrung gemacht. Die Originalität ihres Werks beruht auf der geballten und detaillierten Dokumentation ihrer Reisen vor und während des Zweiten Weltkriegs, die sie sowohl aus der Perspektive der Künstlerin als auch aus jener der Journalistin darstellte.

Ella Maillarts humanistische und feministische Betrachtungen der Welt
Ella Maillart (1903–1997) war eine bedeutende Reporterin und Fotografin, eine begabte Rednerin, eine freiheitsliebende und idealistische Leitfigur. Sie wurde in Genf geboren und verbrachte dort auch ihre Kindheit. Die Schule missfiel ihr zwar, sie war jedoch eine begeisterte Sportlerin und praktizierte mehrere Disziplinen auf hohem Niveau. Mit 16 Jahren gründete sie den «Champel Hockey Club», den ersten weiblichen Feldhockeyverein in der Westschweiz. Zusammen mit ihrer Freundin Hermine de Saussure und mit einem ausschliesslich weiblichen Team segelte sie später mehrmals über das Mittelmeer. Bei den Regatten der Olympischen Spiele in Paris 1924 war sie die einzige Frau und jüngste Athletin, die einen Einheitsklassensegler steuerte. Zwischen 1931 und 1934 vertrat sie die Schweiz bei den alpinen Skiweltmeisterschaften.

Im Jahr 1930 unternahm sie ihre erste grosse Reise nach Russland, erkundete Moskau, dokumentierte das Leben junger Menschen in einer kommunistischen Gesellschaft und überquerte den Kaukasus zu Fuss. Später besuchte sie als Korrespondentin des Petit parisien die Mandschurei, die damals unter japanischer Besatzung stand. Es folgten weitere Reisen in oft als gefährlich geltende Gebiete fernab der herkömmlichen Touristenpfade (Russland, Turkestan, Iran, China, Indien, Afghanistan, Türkei usw.). 1939 brach sie mit der Schriftstellerin und Journalistin Annemarie Schwarzenbach in einem Auto nach Afghanistan auf. Während der Wirren des Zweiten Weltkriegs zog sie sich in ein Ashram in Indien zurück, wo sie in die hinduistische Philosophie eintauchte. Zurück in Europa spielte sich ihr Leben hauptsächlich zwischen Chandolin im Wallis und Genf ab. Sie unternahm jedoch bis zu ihrem Lebensende zahlreiche weitere Expeditionen und vermittelte so ihre Lust am Reisen.
Ella Maillart schrieb rund ein Dutzend Bücher über ihre Reiseerfahrungen, in denen die Fotografie eine Rolle einnimmt, die weit über die Illustration hinausgeht. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt und immer wieder neu publiziert.
Mit ihren Texten und Bildern lässt uns Ella Maillart die Welt aus einer humanistischen und feministischen Perspektive entdecken. Ihre moderne, eigenwillige Geisteshaltung und ihr unstillbares Interesse für andere Menschen sind auch heute noch eine Quelle der Inspiration. Sie veranschaulichen Mut, Emanzipation und den unerschütterlichen Willen, die Grenzen des Erforschbaren zu erweitern.

Quelle: news.admin.ch

Offizielle Feier am 13. Mai

Am 13. Mai um 18 Uhr findet in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern eine offizielle Feier zur Aufnahme der Nachlässe von Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart in das UNESCO-Register «Memory of the World» in Anwesenheit von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider statt.

Das UNESCO-Programm «Memory of the World» (Gedächtnis der Welt) wurde 1992 lanciert.

Es verfolgt das Ziel, das dokumentarische Erbe zu schützen, aufzuwerten und zugänglich zu machen, da dieses eine wesentliche Rolle für das Verständnis der einschneidendsten Ereignisse in der menschlichen Geschichte und Kultur spielt. Das im Rahmen dieses Programms geführte Register des Weltdokumentenerbes (Register «Memory of the World») ist eine der wichtigsten Initiativen des Programms und umfasst Dokumente von universeller Bedeutung (Manuskripte, Archive, Filme oder Tonaufnahmen). Ein Eintrag ins Weltregister würdigt ein dokumentarisches Erbe, schärft das Bewusstsein für dessen Geltung und trägt zur Bewahrung des kollektiven Gedächtnisses bei. Pro Nominierungszyklus kann die Nationalkommission jedes UNESCO-Mitgliedstaats bis zu zwei Kandidaturen für eine Aufnahme ins Weltregister einreichen. Staatenübergreifende Kandidaturen sind nicht limitiert. Der internationale Beirat des Programms bewertet die Kandidaturen nach ihrer historischen, kulturellen, wissenschaftlichen und internationalen Tragweite und legt dem Exekutivrat der UNESCO Empfehlungen vor.

Der Bestand Annemarie Schwarzenbach wurde mit der Unterstützung von Memoriav Erhalten und zugänglich gemacht.
Zum Memoriav-Projekt / Fotografien von Annemarie Schwarzenbach finden Sie online auf der Memobase

Memoriav ruft in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen UNESCO-Kommission alle Schweizer Institutionen, die audiovisuelles Erbe (Fotos, Filme, Videos, Tonaufnahmen) bewahren oder mit diesem arbeiten, zur Teilnahme am Welttag des audiovisuellen Erbes auf, der am 27. Oktober 2025 gefeiert wird.

Dies ist eine einmalige Gelegenheit, um :

– Ihre Institution und Ihre Sammlungen einem breiten Publikum zu präsentieren.

– Ihre Erhaltungs-, Forschungs- und Verwertungsarbeiten bekannt zu machen.

– Das Bewusstsein für die Bedeutung des audiovisuellen Gedächtnisses als kollektives Erbe zu schärfen.

– An einer festlichen und kollaborativen Veranstaltung auf nationaler Ebene teilnehmen.

Memoriav unterstützt Sie dabei, die nationale Sichtbarkeit Ihrer Veranstaltung zu gewährleisten:

– Promotion über unsere Website (Newsletter, soziale Netzwerke).

– Kommunikationskampagne (A2-Plakat, A5-Flyer)

Wie können Sie teilnehmen?

Organisieren Sie zwischen dem 20. Oktober und dem 2. November 2025 eine Aktivität rund um Ihre audiovisuellen Sammlungen: Vorführungen, Ausstellungen, Workshops, Führungen, Online-Veranstaltungen… Lassen Sie Ihre Archive lebendig werden! Lassen Sie sich von vergangenen Initiativen inspirieren oder gehen Sie mit einem originellen Format neue Wege! Senden Sie Ihre Projekte bis zum 25. August 2025 an communication@memoriav.ch :

– Name der Institution

– Datum und Ort der Veranstaltung

– Kurze Beschreibung (+ Weblink, falls vorhanden)

– Lange Beschreibung (optional)

– Illustrationen für das Web (Foto, Poster, Visual)

Eine mysteriöse Chronofotografie, die einen reichen Schweizer Philanthropen zeigt, ist anlässlich des Umzugs der Sammlungen von Photo Élysée nach Plateforme 10 aufgetaucht und liefert eine unerwartete Momentaufnahme der Geschichte, zwei Jahre vor der Erfindung des Kinematographen.

Es ist die Geschichte eines von der Zeit vergrabenen Schatzes inmitten einer Sammlung, die seit ihrer Gründung im Jahr 1985 mittlerweile über eine Million Fotografien umfasst. „Diese Chronofotografie aus dem Jahr 1893 konnten wir beim Umzug der Sammlung von Photo Élysée nach Plateforme 10 wieder schätzen lernen“, verrät Fanny Brülhart. Für die Kuratorin, die seit dreieinhalb Jahren im Amt ist, ist es eine völlig unglaubliche und neue Erfahrung, eine Museumssammlung in ihrer Gesamtheit vorbeiziehen zu sehen. Zwar wurde 2018 mit der umfangreichen Bestandsaufnahme begonnen, um das gesamte Inventar zu überprüfen, doch erst kürzlich tauchte die Chronofotografie Lavanchy-Clarke, die mit einer hübschen Montage aus dem 19. Jahrhundert eingerahmt ist, wieder auf. „Dieses Stück wurde mit dem Phonoskop von Georges Demenÿ (1850-1917) aufgenommen und gehört zu den ungeahnten Schätzen des Museums, die im Verborgenen geblieben sind“, verrät Fanny Brülhart.

Zum vollständigen Artikel (auf Französisch)

Was soll von wem langfristig erhalten, digitalisiert, katalogisiert werden? Wie können kleinere Institutionen eine Auswahl an AV-Dokumenten treffen, die sie bewältigen können? Wie stellen die kulturpolitischen Akteure sicher, dass die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt der Schweiz abgebildet wird? Diese und weitere Fragen zu Sammelstrategien werden auf der Memoriav Fachtagung 2025 in spannenden Vorträgen und interaktiven Workshops diskutiert. Jetzt anmelden!

Die von Memoriav in Zusammenarbeit mit den Kantonen durchgeführte Inventarisierung des audiovisuellen Kulturgutes zeigt eindrücklich, wie viele Sammlungen von Fotos, Filmen, Videos, Tondokumenten und Tonbildschauen in der Schweiz vorhanden sind. Dazu gehören nicht nur kulturelle Institutionen wie Museen, Archive und Bibliotheken, sondern auch unzählige Bild- und Tonbestände in privaten Sammlungen, Vereinen, Kirchgemeinden etc. Damit all diese audiovisuellen Bestände langfristig erhalten und zugänglich gemacht werden können, braucht es realistische Sammlungsstrategien.

Praktische Informationen – Memoriav Fachtagung 2025

Infos zur Weiterbildungsveranstaltung werden hier laufende aufgeschaltet.

Bios

Bibliographie der Referierenden werden hier laufend aufgeschaltet.

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Sisyphus mit Bananenschachteln: Eine Sammlung aufräumen | Severin Rüegg, SKKG


Foto: Lucas Ziegler, 2024

Severin Rüegg, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte
Severin Rüegg leitet seit 2020 die Aufarbeitung der Sammlung der SKKG (Stiftung für Kunst Kultur und Geschichte), die sehr umfangreich, heterogen und über Jahrzehnte vernachlässigt war. Zuvor arbeitete er mehr als 10 Jahre als freischaffender Historiker und Kurator. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt mit der Familie in Zürich.



Sammlungsstrategien von Dorfmuseen
| Franziska Werlen, Freilichtmuseum Ballenberg


Franziska Werlen, Freilichtmuseum Ballenberg
Während und nach ihrem Phil. I-Studium an der Universität Freiburg i.Ü. arbeitet Franziska Werlen (*1980) in verschiedenen Museen unter anderem im Schloss Spiez und im Museum Murten. Von 2011 bis April 2021 leitet sie das Sensler Museum in Tafers und absolviert von 2016 bis 2018 den MAS Studiengang Kulturmanagement an der Universität Basel. Im April 2021 trat Franziska Werlen die Stelle als Kuratorin Dauerausstellung im Freilichtmuseum Ballenberg an. In dieser Funktion erarbeitet sie im Team Inhalte und Vermittlungsmöglichkeiten für die Bespielung der Museumsgebäude. Seit 2004 inventarisiert sie in einem Minimalpensum die Sammlung des Lötschentaler Museums.
Neben ihrer beruflichen Tätigkeit in einem grossen Museum engagiert sich Franziska Werlen als Co-Präsidentin der Vereinigung Walliser Museen und war gut 10 Jahre lang im Vorstand des Vereins Berner Museen (mmBE). Beiden Vereinen ist die Unterstützung von kleinen Museen in bei der Professionalisierung ihrer Tätigkeiten ein Hauptanliegen.



Bewertung und Übernahme von audiovisuellen Beständen im Staatsarchiv Zürich
| Romano Padeste, Staatsarchiv Zürich


Romano Padeste, Staatsarchiv Zürich
Ausgebildet zum Wissenschaftlichen Fotografen an der ETH Zürich, sammelte erste berufliche Erfahrungen als Fachfotograf in einem Fotofachgeschäft, wo er erstmals mit historischen fotografischen Sammlungen in Berührung kam. Es folgte ein Masterstudium in Electronic Publishing am Rochester Institute of Technology mit einer Abschlussarbeit zur bildbasierten Suche im Stockfotografie-Markt (1994-1996). Danach war er als Redaktor und Desktop Publisher für fotografische Fachzeitschriften tätig. Anschließend arbeitete er über ein Jahrzehnt in verschiedenen technischen Rollen – vom Support über Training bis hin zur Produktentwicklung – bei einem Hersteller professioneller Kamera­systeme. Seit 2010 ist er im Staatsarchiv Zürich in der Beständeerhaltung tätig, wo er das Kompetenzzentrum für audiovisuelle Medien aufbaute. Heute leitet er das Team Medien und Daten und ist stellvertretender Abteilungsleiter. Zudem engagiert er sich in der Preservation Planning Expert Group (PPEG) der KOST.



Réseau photo romand : l’informel au service de la pratique
Diana Le Dinh, Musée Historique Lausanne

Diana Le Dinh, Musée Historique Lausanne
Diana Le Dinh a fait des études de lettres à l’Université de Lausanne, où elle a obtenu un master en histoire contemporaine. Depuis plus de vingt ans elle travaille comme conservatrice du Département des Collections de photographies du Musée Historique Lausanne. Parallèlement à la gestion de son département, elle réalise régulièrement des expositions portant soit sur les collections soit sur des thématiques sociétales et/ou historiques. La dernière en date, Frontières (2024), était consacrée au Traité de Lausanne et à ses répercussions de 1924 à nos jours.

 


Das grosse Registrierungs- und Reinigungsprojekt der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Foto: Bruno Augsburger

Online Anmeldung

Memoriav Fachtagung 2025
Anmeldeschluss: 18. Juni 2025

Die Stadtbibliothek Burgdorf zeicht das vielfältige fotografische Werk des Burgdorfer Walther Stauffer, das mit der Unterstützung von Memoriav erhalten wurde.

Der in Burgdorf aufgewachsene Walther Stauffer lebte 25 Jahre in Genf und kehrte 1982 nach Heimiswil zurück. Walther Stauffers Werk umfasst Personenporträts, Fotoreportagen, Pressefotografien, Ortsbilder, Landschafts-  und Naturaufnahmen. Sein Nachlass wurde in den 1990er Jahren dem Burgerarchiv übergeben. In den vergangenen zwei Jahren konnte durch die finanzielle Unterstützung von Memoriav der Bestand erschlossen, umverpackt und in Teilen digitalisiert werden. In der Ausstellung des Burgerarchivs Burgdorf wird ab Samstag 23. November 2024 sein vielfältiges Werk über die ganze Schaffenszeit in den Räumlichkeiten der Stadtbibliothek gezeigt. Die Ausstellung läuft bis zum 28. März 2025 und ist zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zugänglich. Zur Ausstellung

Den Fotobestand Walther Stauffer auf der Memobase entdecken. Zur Memobase

Der «älteste Traum der Menschheit» – frei wie ein Vogel durch die Lüfte zu fliegen und von oben auf die Welt zu blicken – wurde anfangs des 20. Jahrhunderts Realität. Auch in der Schweiz hoben wagemutige Pioniere in aus heutiger Sicht primitiven Flugzeugen ab, und prägten durch ihre Erfolge und Missgeschicke das sogenannte «heroische Zeitalter» der Fliegerei. Mit Fotografien aus seiner Sammlung blickt das Museum für Kommunikation mit einer Ausstellung und einem Blog auf diese Pionierzeit zurück.

In der Sammlung des Museum für Kommunikation befinden sich das «Luftpostarchiv» von Robert Paganini (1866-1950) und der Nachlass des Flugpioniers Robert Gsell (1889-1946). Beide enthalten zahlreiche Fotografien aus der Frühzeit der Luftfahrt. Sie dokumentieren die rasante Entwicklung der ersten Flugzeuge und zeigen den Pioniergeist und Wagemut der ersten Pilotinnen und Piloten. Vor allem aber erzählen sie von der grossen Sehnsucht der Menschen, in die Luft aufzusteigen und wie die Vögel zu schweben. Die Fotografien aus der Sammlung Paganini konnten mit der Unterstützung von Memoriav erhalten werden.  Zur Ausstellung und zum Blog

Entdecken Sie den Fotobestand aus Luftpostarchiv Paganini zu Flugwesen und Flugpost auf der Memobase. Link zur Memobase

Pilot Delzner in Gleitfluggerät bei Gstaad, 1922. Foto: Jacques Naegeli / Museum für Kommunikation, FFF_65477

Ob auf Märkten, an der Haustür, im Warenhaus oder online: Wo und wie wir einkaufen, hat sich in den letzten 170 Jahren stark verändert. Und auch was und wie wir konsumieren, wandelt sich ständig. Davon zeugen unterschiedlichste Fotografien ebenso wie grafische Erzeugnisse vom Plakat bis zur Einkaufstasche. Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich zeigt eine vielschichtige und abwechslungsreiche Bildwelt mitten aus dem Alltag.

Der erste Teil der Ausstellung nimmt die Geschichte der wichtigsten Verkaufsorte in den Blick. Diese haben sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen von der Industrialisierung bis zur Digitalisierung vervielfältigt. Zu Märkten und dem Strassen- und Hausierhandel gesellten sich im Laufe der Zeit Läden, Grossverteiler, Warenhäuser, Einkaufszentren und Onlineshops. Foto- und Grafikobjekte bezeugen deren je eigenen Charakter sowie historische Aspekte des Detailhandels. Dazu gehören zum Beispiel die Einführung der Selbstbedienung, die Präsentation von Produkten in Schaufenstern, die Werbung oder das Einkaufen als Freizeiterlebnis.

Ein Herzstück der Ausstellung ist ein Kiosk, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Viale Francesco Balli in Locarno stand. Lange Zeit ein klassischer Kiosk mit Zeitungen, Süssigkeiten und Zigaretten, erweiterte sich sein Angebot ab Ende der 1990er-Jahre um abenteuerliche Outdoor-Aktivitäten und Computer mit Internetzugang. Wie das Sortiment hat sich auch das Erscheinungsbild des Kiosks im Laufe der Jahre verändert. Immer neue Anstriche sowie bunte Werbetafeln und -aufkleber verliehen dem für die Ausstellung aufwändig restaurierten Kiosk sein unverwechselbares Aussehen und machen ihn zu einem vielschichtigen Zeugen für Alltags- und Konsumkultur.

Was gekauft wird, will auch konsumiert werden. Und so beschäftigt sich die Ausstellung im zweiten Teil mit Konsummomenten, die in Fotografie und Grafik dokumentiert und idealisiert worden sind. Essen, Trinken, Autofahren, Reisen, Fernsehen und das Befolgen von Moden spiegeln nicht nur Grundbedürfnisse, sondern gesellschaftliche Trends sowie das Streben nach Wohlergehen, Status oder Identität.

Eine Diashow mit Ferienbildern des Ehepaars Yvonne und Jakob Hohl-Galbiati steht in diesem Teil der Ausstellung beispielhaft für den zunehmenden Wohlstand ab 1950. Wie viele andere Schweizerinnen und Schweizer konnten es sich die Reiseleiterin und der Versicherungsinspektor in den 1960er-Jahren leisten, regelmässig ins Ausland zu verreisen – nicht zuletzt dank einem wachsenden Angebot an erschwinglichen Flugreisen sowie bezahltem Urlaub. Die Fotos zeigen das Ehepaar auf Kreuzfahrten, beim Sightseeing oder beim entspannten Sonnenbaden am Meer. Die Bilder liessen sich an Dia-Abenden gemeinsam mit Familie und Freunden anschauen und bezeugen die Suche nach Abwechslung und Erholung sowie ein stark ansteigendes Reisefieber.

Die Ausstellung schöpft aus den Sammlungsbeständen des Schweizerischen Nationalmuseums und gibt mit einer reichen Auswahl an Bildern, Objekten und Geschichten vielfältige Einblicke in die Entwicklung und die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Bedeutung des Konsumalltags. Zur Ausstellung

© Theo Frey / Fotostiftung Schweiz.

Das Verwaltungsarchiv der Stadt Lugano organisiert am Mittwoch, 6. November, um 18 Uhr im Palazzo dei Congressi einen öffentlichen Abend, um das Projekt der Digitalisierung der Aufzeichnungen der Sitzungen der gesetzgebenden Versammlung zwischen 1962 und 2003 vorzustellen. Die Sammlung bietet einen sehr interessanten Einblick in die Geschichte und das politische Leben der Stadt. Die Veranstaltung in Lugano kann auch per Livestream verfolgt werden: https://www.youtube.com/watch?v=u-zXnCv9kOs

Im Jahr 2021 lancierte das Verwaltungsarchiv der Stadt Lugano in Zusammenarbeit mit der Schweizer Nationalphonothek und mit Unterstützung des Vereins Memoriav, dem Kompetenzzentrum für das audiovisuelle Erbe der Schweiz, ein Projekt zur Aufwertung der Sammlung von Aufzeichnungen der Sitzungen des Stadtrats von Lugano durch die Digitalisierung von 454 im Archiv aufbewahrten Magnetbändern. Diese Aufnahmen, die die Stimmen der Stadträte und Stadtverordneten sowie der zwischen 1962 und 2003 amtierenden Stadträte und Stadtverordneten sammeln, stellen ein wertvolles Erbe dar, da sie einen originellen Einblick in die Geschichte und die Entwicklung der Kommunalpolitik bieten. Dank der Digitalisierung und Dokumentation der Medien ist es möglich, die Themen, die die Debatten der Legislative belebten, oder die von der Stadt geförderten Projekte und Investitionen ans Licht zu bringen. Die Initiative, die über einen Zeitraum von vier Jahren entwickelt wurde, wurde auch von der Abteilung für Kultur und Hochschulstudien des Kantons Tessin dank der Bundeshilfe für italienische Sprache und Kultur unterstützt.

Das Projekt ist das Ergebnis einer ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen Archiven und Organisationen, die über besondere Kompetenzen bei der Aufwertung audiovisueller Archivquellen verfügen, die Gegenstand neuer vertiefter Studien sein könnten: zum Beispiel zum Verständnis der Entwicklung der politischen Sprache in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, für sozialgeschichtliche Studien oder für Projekte der Stadt Lugano. Die Tondokumente sind auf der Website der Stadt ( https://www.lugano.ch/consiglio-comunale/archivio-sonoro.html ), im Katalog der Schweizer Nationalphonothek (https://www.fonoteca.ch/fond/84318.011) im Sàmara-Portal der DCSU (https://samara.ti.ch/ ) und demnächst auch auf Memobase, dem Memoriav-Portal zum audiovisuellen Erbe der Schweiz (https://memobase.ch) zugänglich.

Die öffentliche Präsentation des Projekts, die einige Tage nach dem UNESCO Welttag des audiovisuellen Erbes stattfindet, wird am Mittwoch, den 6. November um 18 Uhr im Saal B des Palazzo dei Congressi stattfinden. Zu den Referenten der Veranstaltung gehören Michele Foletti, Bürgermeister von Lugano, Cécile Vilas, Direktorin von Memoriav, Günther Giovannoni, Sektionsleiter der Schweizer Nationalphonothek, Nicoletta Solcà, Leiterin des Verwaltungsarchivs der Stadt Lugano, Manuela Pintus, Archivarin des Verwaltungsarchivs der Stadt Lugano und Federico Storni, Journalist des Corriere del Ticino. Anmeldungen sind unter pr@lugano.ch oder telefonisch im Verwaltungsarchiv unter 058 866 69 00 während der Öffnungszeiten von 8.30-11.30 und 14.00-16.00 Uhr möglich.

Kontakt für die Medien:

Cécile Vilas, Direktorin, cecile.vilas@memoriav.ch
Tel.: +41 (0)31 380 10 82

Memoriav als Koordinator für den Welttag in der Schweiz
Unter dem Patronat der Schweizerischen UNESCO-Kommission ruft Memoriav, die Kompetenzstelle für das audiovisuelle Kulturgut der Schweiz, seit 2017 Kultur- und Gedächtnisinstitutionen aus allen Sprachregionen dazu auf, diesem Welttag eine nationale Dimension zu verleihen. Unter der landesweiten Koordination von Memoriav wird auf diese Weise auch in der Schweizer Öffentlichkeit auf die von der UNESCO festgelegten Ziele zur Erhaltung dieses bedeutenden Kulturerbes aufmerksam gemacht.

La photographie à l’aube du tourisme de masse. De Genève à la Suisse centrale en passant par Chamonix, l’exposition dévoile des images historiques des lieux les plus photographiés par les touristes.

Les photographes du 19e siècle nous ont laissé des images de monuments, de villes, de visages, mais aussi de moments de rencontre entre humains et nature. La montagne, ses glaciers, l’esprit de conquête des touristes qui s’y engagent suscitent une riche moisson de clichés.
Les archives de l’atelier Jullien conservées par la Bibliothèque de Genève dévoilent une des premières phases de l’essor du tourisme occidental, construction sociale, économique et culturelle aujourd’hui devenue globale. Paradoxalement, l’environnement alpin admiré est immédiatement et invariablement standardisé et mué en marchandise.
Aujourd’hui, ces photographies, devenues archives, révèlent la manière dont les interactions entre culture et nature participent d’une histoire commune.

Organisation:
Bibliothèque de Genève
Promenade des Bastions 8, 1205 Genève

Tous publics

Prix:
CHF 0.-

Horaires :
lu-ve 9-18h, sa 9-12h

Plusieurs visites commentées sont organisées. Découvrez le programme en suivant ce lien

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