Der von der Cinémathèque suisse in Zusammenarbeit mit SRF und der Unterstützung von Memoriav restaurierte Spielfilm The Village (1953) von Leopold Lindtberg wurde für die 76. Ausgabe des Filmfestivals von Cannes ausgewählt. Siebzig Jahre nach seiner ersten Vorführung an der Croisette wird der Film in der Sektion «Cannes Classics» gezeigt.
The Village ist der zwölfte abendfüllende Spielfilm des Schweizer Filmemachers Leopold Lindtberg aus dem Jahr 1953. Der schweizerisch-britische Spielfilm ist ein Drama, das von der Idee des Friedens zwischen den Nationen getragen wird und die Schicksale mehrerer Kriegswaisen aus ganz Europa erzählt, die am Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Dorf in den Schweizer Alpen zusammenkommen.
The Village, Leopold Lindtbergs letzter Spielfilm für Praesens Films, ist ein mehrsprachiges Werk, wie auch andere Werke, die der Filmemacher mit der Zürcher Produktionsfirma realisiert hat (Die letzte Chance, Die Vier im Jeep…). Die Darsteller stammen aus zehn verschiedenen Ländern und die Dreharbeiten, die hauptsächlich in englischer und deutscher Sprache stattfanden, umfassten auch Szenen in Französisch, Polnisch und Italienisch. Der in der Schweiz und in England gedrehte Film wurde auf dem internationalen Markt, insbesondere im angelsächsischen Raum, weit verbreitet und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Bronzenen Bären bei den Berliner Filmfestspielen im Juni 1953 und den Silbernen Lorbeer des David O. Selznick-Preises.
Restaurierung des Films
Der Film existiert in verschiedenen Schnittfassungen, insbesondere für den deutschen und österreichischen Markt, und wurde unter sehr unterschiedlichen Titeln vertrieben. Es gibt auch eine Schweizer Version mit dem Titel Unser Dorf. Die in Cannes angebotene neue Restaurierung konzentrierte sich auf die internationale Version des Films mit dem Titel The Village, die technisch am sorgfältigsten bearbeitet wurde und 1953 an der Croisette gezeigt wurde.
Die Cinémathèque suisse hat in Zusammenarbeit mit dem SRF und mit der Unterstützung von Memoriav die Zürcher Labors Cinegrell und Tonstudio Z beauftragt. Die 4K-Restaurierung der internationalen Originalversion des Films wurde anhand der originalen Bild- und Tonnegative durchgeführt, die von der Produktionsfirma Praesens-Films AG bei der Cinémathèque suisse hinterlegt wurden. Sie wird in der Sektion Cannes Classics in Anwesenheit von Frédéric Maire, dem Direktor der Cinémathèque suisse, und Ariane Baudat, der Restauratorin des Films, gezeigt. Im Jahr 2024 wird Praesens Films sein 100-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung im Schweizerischen Nationalmuseum, Publikationen und zahlreichen Festivalvorführungen der restaurierten Meisterwerke feiern, für die das Unternehmen mehrere Oscars erhalten hat.
Der Film wird am 25. Mai 2023 um 14.30 Uhr vorgeführt, mehr dazu.