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Roberto Donetta. Fotograf und Samenhändler aus dem Bleniotal

Der Tessiner Roberto Donetta (1865-1932) gehört zu den grossen Aussenseitern der Schweizer Fotografie. Die Fotostiftung Schweiz zeigt mit ihrer kommenden Ausstellung rund 120 Werke aus dem Donetta-Archiv, viele der Fotografien werden zum ersten Mal überhaupt öffentlich präsentiert.

Er fristete sein Leben als wandernder Fotograf und Samenhändler und hinterliess nach seinem Tod rund 5000 Glasplatten, die sich durch Zufall erhalten haben: sie halten das archaische Leben seiner Landsleute im damals noch abgeschotteten Valle di Blenio und den langsamen Einzug der Moderne präzis und einfühlsam fest. So wurde Donetta in einer Epoche des Umbruchs über die Zeitspanne von 30 Jahren zu einem einzigartigen Chronisten, verstand sich aber gleichzeitig als Künstler, der – als Autodidakt – mit grosser Freiheit experimentierte und sein Medium virtuos einzusetzen wusste. Seine Bilder sind eindringlich und humorvoll, heiter und todernst, ob sie Kinder, Familien, Hochzeitspaare, Berufsleute, den harten Alltag von Frauen und Männern oder den Fotografen selbst zeigen. Das Valle di Blenio als Mikrokosmos: mit Donetta wird das Tessiner Bergtal zur Bühne eines grossen Welttheaters.

In Zusammenarbeit mit MASI Museo d’arte della Svizzera italiana, Lugano und Fondazione Archivio Roberto Donetta, Corzoneso. Zur Ausstellung erscheint eine Monografie im Limmat Verlag, Zürich.

Die Restaurierung, Erhaltung und Digitalisierung der Sammlung Roberto Donetta wurde von Memoriav unterstützt. Mehr über das Projekt erfahren

Porträt eines Jungen, Bleniotal © Fondazione Archivio Fotografico Roberto Donetta, Corzoneso
Porträt eines Jungen, Bleniotal. © Fondazione Archivio Fotografico Roberto Donetta, Corzoneso
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