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Bolex: eine Schweizer Kamera von Weltformat Solothurner Filmtage 2018 #sofi53

Das historische Programm «Histoires du cinéma suisse» der 53. Solothurner Filmtage beleuchtet die Bolex-Kamera – eine weltweit sehr erfolgreiche Schweizer Erfindung.

Unter dem Titel «Bolex: eine Schweizer Kamera von Weltformat» werden an den nächsten Solothurner Filmtagen Werke gezeigt, die in den Jahren 1928 bis 2016 mit den legendären 16mm-Kameras gedreht wurden. Die Hommage an die Schweizer Kult-Kamera umfasst u.a. zwei Kurzfilmprogramme mit weitgehend unbekannten Tier-, Amateur- und Firmenfilmen, die von der Cinémathèque suisse restauriert und digitalisiert wurden. Der Dokumentarfilm «Beyond the Bolex» von Alyssa Bolsey, der Urenkelin des Erfinders Jacques Boolsky, wird als Premiere vorgestellt. http://www.solothurnerfilmtage.ch/home/page.aspx?page_id=7612

Die ersten Modelle der Bolex-Kamera wurden in den 1920er-Jahren vom Tüftler Jacques Boolsky in der Westschweiz erfunden. 1930 trat er seine Patente an die Waadtländer Firma Paillard ab, welche die berühmte H16 als Massenproduktion auf den Markt brachte und damit eine neue Filmärä einläutete. Handlich, robust und funktionsreich wie keine Kamera zuvor, revolutionierte die Bolex das Filmschaffen und eröffnete Amateurfilmern sowie Profis neue Möglichkeiten. Steven Spielberg, Wim Wenders, Andy Warhol, Jonas Mekas, Barbara Hammer oder Clemens Klopfenstein: sie alle filmten ab den 1950er-Jahren mit Bolex-Filmkameras aus der Westschweiz.

Zwei Schweizer Kurzfilmprogramme versammeln Werke aus der Cinémathèque suisse. Das Erste umfasst Kurzfilme aus dem Privatarchiv des Bolex-Erfinders – der Tüftler war auch ein begeisterter Amateurfilmer. Das zweite Kurzfilmprogramm stellt den flexiblen Umgang mit der wendigen Bolex-Kamera anhand von Amateurund Werbefilmen, wissenschaftlichen Mikroaufnahmen und Tierstudien unter Beweis.

Im Dokumentarfilm «Beyond the Bolex» (2017) begibt sich Alyssa Bolsey, die amerikanisch-schweizerische Urenkelin des Bolex-Erfinders Jacques Boolsky, auf die Suche nach den Ursprüngen der bahnbrechenden Erfindung.

Der Surf-Film «Endless Summer» (Bruce Brown, 1966) ist einer der erfolgreichsten, je mit einer Bolex gedrehten Filme. Neben diesem epochalen Sportdokumentarfilm zeigen die 53. Solothurner Filmtage weiter «Walden» von Jonas Mekas (1969) und «Geschichte der Nacht» (1979) von Clemens Klopfenstein. Der Schweizer Regisseur schuf damit den ersten komplett bei Dunkelheit gedrehten Film, was erst durch die Bolex-Technik möglich wurde. Das historische Filmprogramm wird abgerundet mit Experimenten von internationalen Avantgarde-Filmerinnen wie Maya Deren, Barbara Hammer oder Rose Lowder.

Im Anschluss an alle Filmvorführungen findet ein Gespräch statt. Die Geschichte der Schweizer Erfindung ist zudem Thema einer Podiumsdiskussion sowie einer Ausstellung der legendären Kameras im Künstlerhaus S11.

 

Bildlegende Vignettenbild: Publicité Paillard-Bolex pour le Ciné-stéréo Kern-Paillard, s.d., fonds Paillard, PP680/2485.
© Archives cantonales vaudoises.

Film über das Bolex-Forschungsprojekt der Universität Lausanne in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse. Weitere Information dazu: http://wp.unil.ch/cinematheque-unil/projets/bolex-et-le-cinema-amateur/

Filme im Programm zum Thema Bolex:

https://www.solothurnerfilmtage.ch/sektionen-preise/histoires-du-cinema-suisse

L’aventure Bolex (CH/USA, 2017)
Dokumentarfilm von Alyssa Bolsey, 52 Min.
Sonntag, 28.1.2018, 15:00 Uhr, Solothurner Filmtage – Kino Place
Im Anschluss an die Filmprojektion findet ein Gespräch mit Alyssa Bolsey (Regisseurin), Clemens Klopfenstein (Regisseur) und Benoît Turquety (Filmhistoriker) statt. Moderation: Frédéric Maire (Direktor Cinémathèque suisse).
Dienstag, 30.1.2018, 14:00 Uhr, Solothurner Filmtage – Uferbau

Endless Summer (USA, 1966)
Dokumentarfime von Bruce Brown, 95 Min.
Samstag, 27.1.2018, 14:00 Uhr, Solothurner Filmtage – Uferbau

Diaries, Notes and Sketches (Reel 1 – Walden) (USA, 1969)
Experimentalfilm von Jonas Mekas, 30 Min.
Freitag, 26.1.2018, 20:00 Uhr, Solothurner Filmtage –
Uferbau

Geschichte der Nacht (CH, 1979)
Dokumentarfilm von Clemens Klopfenstein, 63 Min. 
Freitag, 26.1.2018, 20:00 Uhr, Solothurner Filmtage – Uferbau

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«Histoires du cinéma suisse» ist das filmhistorische Programm der Solothurner Filmtage. «Bolex: eine Schweizer Kamera von Weltformat» ist eine Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne, der Cinémathèque suisse, Memoriav und Réseau Cinéma CH. Das Programm ist zudem Teil des Projekts Interreg EntreLACS, eine Zusammenarbeit der Cinémathèque suisse und der Cinémathèque des Pays de Savoie et de l’Ain. Die 53. Solothurner Filmtage finden vom 25. Januar bis zum 1. Februar 2018 statt. Zum komplette Festivalprogramm https://www.solothurnerfilmtage.ch/programm/programm.

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